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Berlin: Clan-Prozess nach Schüssen auf Ali Abou-Chaker gestartet


Mordversuch oder Notwehr
Schüsse auf Ali Abou-Chaker – Clan-Prozess gestartet

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 09.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Der Tatort: Hier fielen am zweiten Weihnachtstag die Schüsse.Vergrößern des BildesDer Tatort: Hier fielen am zweiten Weihnachtstag die Schüsse. (Quelle: Paul Zinken/dpa-bilder)
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In Berlin steht ein 30-Jähriger vor Gericht, der Weihnachten 2020 drei Clan-Größen mit Schüssen niedergestreckt haben soll. Er sagt, es war Notwehr. Die Staatsanwaltschaft spricht von versuchtem Mord.

Es war eine Tat wie im Gangsterfilm, aufgezeichnet von fünf Überwachungskameras: In der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag 2020 soll Olivier V. drei Unterweltgrößen auf dem Hinterhof einer Spielhalle in Berlin-Kreuzberg zum Teil lebensgefährlich verletzt haben. Insgesamt wurden bei der wilden Schießerei 21 Schüsse abgefeuert.

Am Donnerstag startete der Prozess am Berliner Landgericht. Die Anklage gegen den 30-Jährigen lautet auf versuchten Mord in drei Fällen, gefährliche Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz. Einer der Nebenkläger ist Ali Abou-Chaker, Bruder von Clanchef Arafat Abou-Chaker.

Angeklagter: Es war Notwehr

Abou-Chaker ist einer der Männer, die von den Schüssen im Hinterhof verletzt wurden. Die anderen beiden Getroffenen waren Veysel K., der Berichten zufolge als "Vollstrecker der Clans" gilt, und Abais C., Neffe eines anderen Clan-Bosses.

Zum Prozessauftakt erklärte der Angeklagte, aus Notwehr gehandelt zu haben. Er sei zuvor geschlagen, mit einer Waffe bedroht und zur Zahlung angeblicher Spielschulden aufgefordert worden. Seine Waffe habe er nur gezogen, weil er keine andere Chance gesehen habe. Er habe nicht töten wollen und auf die Beine gezielt.

Schüsse aus ein bis zwei Metern in den Rücken

Auf den Bildern der Überwachungskameras sei zu sehen, wie um kurz vor vier Uhr morgens Veysel K. im Hinterhof mit einem Revolver hantierte, berichtete die Zeitung "Die Welt". Ali Abou-Chaker habe eine Machete in den Händen gehalten. Auch Abais C. sei bereits vor Ort gewesen, als schließlich zuletzt Olivier V. erschien.

Demnach ging V. an den Männern vorbei, blieb dann stehen bis die anderen ihrerseits wieder an ihm vorbeikamen. Mutmaßlich habe V. die Waffen der anderen gesehen, heißt es im "Welt"-Bericht. Daraufhin habe er eine Pistole aus dem Hosenbund gezückt und aus einer Entfernung von ein bis zwei Metern mehrfach abgedrückt.

Laut Anklage schoss er sieben Kugeln auf zwei der Männer, die ihm den Rücken zugewandt hatten. Als sie am Boden lagen, habe er weiter gefeuert. Auf den dritten, fliehenden Mann habe ebenfalls mehrfach geschossen.

Ali Abou-Chaker schoss zurück

Wie die "Welt" berichtet, rappelte sich Ali Abou-Chaker wieder auf, humpelte zur Waffe von Veysel K. und feuerte damit auf Olivier V., den er am Bein traf. Dem Verletzten gelang zunächst die Flucht, kurz nach der Schießerei wurde er jedoch noch in Tatortnähe festgenommen

Seitdem befindet sich V. in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, er habe "plötzlich und unvermittelt" geschossen. Sieben weitere Prozesstage sind bis zum Urteil geplant.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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