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Nabu: Senat macht es sich beim Wohnungsbau zu einfach


Berlin
Nabu: Senat macht es sich beim Wohnungsbau zu einfach

Von dpa
17.01.2022Lesedauer: 2 Min.
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Der Naturschutzbund Nabu hat die Wohnungsbaupläne des rot-grün-roten Senats kritisiert. Skeptisch sieht er vor allem komplett neue Stadtquartiere mit zum Teil Tausenden von Wohnungen. "Mit dem Neubau auf freien Flächen wird immer der einfachere Weg gewählt", sagte die Geschäftsführerin des Nabu Berlin, Melanie von Orlow, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn es um Nachverdichtung geht, müssen harte Debatten geführt werden, die nicht angenehm sind für die Politik, das will man sich gerne ersparen", sagte die Biologin. "Also wo baut man? Man baut in den grünen und noch einigermaßen intakten Randbereichen der Stadt. Da werden momentan Riesenflächen geplant wie die Elisabeth-Aue in Pankow."

Solche Großprojekte seien katastrophal für die anliegenden Naturräume, die auch wichtig für den Klimaschutz seien, argumentierte von Orlow. "Das sind teilweise Flächen, die als Wasseraufnahmegebiete gebraucht werden, die Regenwasserversickerung ermöglichen sollten und jetzt zum Teil kurzerhand umgeplant werden."

SPD, Grüne und Linke haben im Koalitionsvertrag das Ziel vereinbart, jedes Jahr 20.000 neue Wohnungen in Berlin zu bauen. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte am Sonntag nach einer Senatsklausur zum 100-Tage-Programm der neuen Dreierkoalition, das geplante Bündnis für Wohnungsbau und bezahlbare Mieten solle zügig geschmiedet werden und Ende Januar zu seiner Auftaktsitzung zusammenkommen.

Darin sollen unter anderem Senat, Bezirke sowie private, kommunale und genossenschaftliche Wohnungsunternehmen vertreten sein. Außerdem soll eine Senatskommission starten und als Grundlage für das Bündnis eine Bestandsaufnahme aller aktuell geplanten Wohnungsbauvorhaben erarbeiten.

Nabu-Geschäftsführerin von Orlow sagte, Neubauvorhaben würden weniger Sorgen bereiten, wenn es um Nachverdichtungsprojekte ginge. "Aber dieses "Wir bauen in die grüne Aue, weil uns da kein Nachbar stört und weil es da keine Debatten gibt", das ist etwas, wo wir nicht mitgehen", so die Biologin. "Viele Jahre hat man das Thema schleifen lassen, jetzt soll es ganz schnell gehen. Und das ist natürlich am einfachsten da zu machen, wo am wenigsten Widerstand zu erwarten ist, weil es keine protestierenden Anwohner gibt. Und da muss ich klar sagen: Da werden wir Widerstand leisten."

Auch Themen wie Aufstockung von Gebäuden oder das Überbauen von Discountern seien für die Politik unangenehm. "Da muss ich an Privateigentümer ran, da muss ich mit denen richtig streiten, da hat man keine Lust drauf", sagte von Orlow. "Das sehen wir als falschen Weg an."

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