Berlin Steinmeier erinnert an NS-Wannseekonferenz vor 80 Jahren
Zum 80. Jahrestag der sogenannten Wannseekonferenz der Nationalsozialisten hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Dienstag den historischen Ort des Treffens in Berlin besucht. Dort hatten am 20. Januar 1942 hohe Beamte und Offiziere die Pläne des NS-Regimes zur Ermordung von bis zu elf Millionen Juden in Europa beraten. Heute ist der Tagungsort in einer Villa am Großen Wannsee eine Gedenk- und Bildungsstätte mit einer Dauerausstellung.
Die Konferenz gilt als eines der Schlüsseldaten des Holocaust. Die politische Entscheidung für den Völkermord war nach Darstellung von Historikern bereits vorher getroffen worden. Deportationen von Juden in die von Deutschland während des Zweiten Weltkriegs besetzten Gebiete Osteuropas hatten bereits begonnen, ebenso wie Massenerschießungen. Bei der Wannseekonferenz ging es darum, die beabsichtigte Vernichtung aller Juden zu organisieren und zu beschleunigen.
Die Leitung hatte SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich. Teilnehmer waren Staatssekretäre aus Berliner Ministerien, Vertreter der NSDAP, des Sicherheitsapparats und der Verwaltung der Ostgebiete. Zentrale Figur war neben Heydrich der SS-Offizier Adolf Eichmann, Referatsleiter "Judenangelegenheiten und Räumungen" im Reichssicherheitshauptamt.