Corona-Leugner Anselm Lenz in Berlin verurteilt

Das Amtsgericht Tiergarten hat Strafbefehl gegen Anselm Lenz erlassen. Der Mitorganisator von Corona-Demos habe den damaligen Gesundheitsminister Spahn verunglimpft. Gegen Lenz lΓ€uft noch ein weiteres Verfahren.
Gegen einen Mitorganisator von Demonstrationen gegen Corona-MaΓnahmen in Berlin ist wegen ΓΌbler Nachrede ein Strafbefehl in HΓΆhe von 4.800 Euro erlassen worden. Das entschied das Amtsgericht Berlin-Tiergarten am Mittwoch.
Der 41-jΓ€hrige Dramaturg und Journalist Anselm Lenz soll im September 2020 mit zwei MittΓ€tern die Zeitschrift "Demokratischer Widerstand" herausgegeben haben, auf deren Titelblatt der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verunglimpft worden sei. Dort hieΓ es unter anderem: "KokainsΓΌchtiger Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kaufte sich kΓΌrzlich Millionenvilla in Italien."
Weiterer Prozess gegen Lenz in Berlin
Das Urteil des Gerichts erging auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Form eines Strafbefehls, weil Lenz nicht zur angesetzten Hauptverhandlung erschienen war. 120 TagessΓ€tze zu je 40 Euro wurden verhΓ€ngt. Gegen die Entscheidung kann Rechtsmittel einlegt werden.
Der gebΓΌrtige Hamburger muss sich noch in einem anderen Verfahren in Berlin wegen Straftaten bei Demonstrationen gegen Corona-MaΓnahmen verantworten. Dabei geht es um mutmaΓliche Taten in der Zeit von April bis August 2020.
Die Staatsanwaltschaft wirft Lenz in dem Zusammenhang unter anderem ΓΆffentliche Aufforderung zu Straftaten, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und KΓΆrperverletzung vor. Ein erster Prozessbeginn war Ende vergangenen Jahres gescheitert. Einen neuen Verhandlungstermin gibt es nach Gerichtsangaben noch nicht.
- Nachrichtenagentur dpa
- "Demokratischer Widerstand": Ausgabe von 5. September 2020