TU Braunschweig forscht Schwere Krankheiten: Millionen für die Virenforschung

Forscher aus Braunschweig gehören zu einer Gruppe, die eine Millionenförderung für die Virenforschung bekommt. Ein Team um Professorin Melanie Brinkmann untersucht DNA-Viren, die schwere Krankheiten verursachen können.
Braunschweiger Wissenschaftler können ihre Forschung zu gefährlichen DNA-Viren fortsetzen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschungsgruppe "DEEP-DV" für weitere vier Jahre mit 5,3 Millionen Euro. Das teilte die TU Braunschweig mit.
Die interdisziplinäre Gruppe wird von der Technischen Universität Braunschweig und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) geleitet. Als Sprecherin fungiert Prof. Dr. Melanie Brinkmann von der TU Braunschweig gemeinsam mit Prof. Dr. Nicole Fischer vom UKE.
DNA-Viren wie Herpes- und Polyomaviren im Fokus
Im Fokus der Forscher stehen DNA-Viren wie Herpes- und Polyomaviren. Diese können nach einer Erstinfektion dauerhaft im Körper bleiben und später schwere Erkrankungen auslösen. Das Team will verstehen, wie diese Viren die Genaktivität und Abwehrreaktionen ihrer Wirtszellen steuern – bei akuten wie auch chronischen Infektionen. Die Erkenntnisse sollen langfristig neue Ansätze zur Bekämpfung viraler Erkrankungen ermöglichen.
Wir freuen uns sehr über die erneute Förderung. Sie ermöglicht es uns, die komplexen Wechselwirkungen zwischen DNA-Viren und menschlichen Zellen systematisch zu untersuchen.
Prof. Dr. Melanie Brinkmann (TU Braunschweig) und Prof. Dr. Nicole Fischer (UKE)
Die beiden Forscherinnen werden in der Mitteilung mit diesen Worten zitiert: "Wir freuen uns sehr über die erneute Förderung. Sie ermöglicht es uns, die komplexen Wechselwirkungen zwischen DNA-Viren und menschlichen Zellen systematisch zu untersuchen."
Nach der ersten Infektion verbleiben DNA-Viren häufig dauerhaft im Organismus – ein als Persistenz bezeichneter Zustand. Diese chronischen Infektionen können Jahre später schwere Folgen haben, darunter neurologische Erkrankungen und Krebs.
HPV verursacht etwa Gebärmutterhalskrebs
Das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht beispielsweise Gebärmutterhalskrebs, das Merkel-Zell-Polyomavirus einen aggressiven Hautkrebs. Das Epstein-Barr-Virus und das Kaposi-Sarkom-assoziierte Herpesvirus spielen bei der Entstehung mehrerer Krebsarten eine Rolle.
Das Epstein-Barr-Virus kann das Pfeiffersche Drüsenfieber auslösen, heißt es auf der Seite des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung, das in Braunschweig sitzt.
Neben Braunschweig: Wissenschaftler aus ganz Deutschland dabei
Einige Herpesviren werden darüber hinaus mit neurologischen Erkrankungen wie Demenz und Multiple Sklerose in Verbindung gebracht.
- Pressemitteilung der TU Braunschweig: Millionenförderung für Forschungsgruppe zu DNA-Viren (10. Juli 2025)
- Deutsches Zentrum für Infektionsforschung: Epstein-Barr-Virus