Protest gegen Werk-Schließung Gewerkschaft kämpft für Oettinger-Standort in Braunschweig

Oettinger will die Bierproduktion in Braunschweig stoppen. Nun schaltet sich die Gewerkschaft ein – und will das nicht einfach so hinnehmen.
Die geplante Schließung der Oettinger-Brauerei in Braunschweig sorgt für Protest: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kündigte Widerstand gegen das Aus an. Man werde zusammen mit dem Betriebsrat alles daran setzen, den Traditionsstandort zu erhalten, sagte Gewerkschaftssekretär Alexander Nimptsch.
Das Unternehmen hatte angekündigt, die Bierproduktion in Braunschweig im Laufe des Frühjahrs 2026 einzustellen. Betroffen sind rund 150 Stellen in Herstellung und Abfüllung. Teile der Logistik und Materialwirtschaft sollen am Standort verbleiben. Die Produktion soll künftig an den Standorten Oettingen und Mönchengladbach gebündelt werden.
Als Gründe nennt die Oettinger-Brauerei rückläufige Absätze und veraltete Technik. Der Bierausstoß sei seit Jahrzehnten rückläufig, sagte Geschäftsführer Stefan Blaschak. Die Anlagen in Braunschweig seien zudem älter als an anderen Standorten und hätten bald umfassend modernisiert werden müssen.
Gewerkschaft: "Braunschweig ist leistungsfähiger Standort"
Gewerkschafter Nimptsch kritisierte das Unternehmen für mangelnde Transparenz. Der Betriebsrat sei im Vorfeld nicht gesondert informiert worden – das habe zu großer Verärgerung geführt. Zugleich betonte er: "Braunschweig ist ein leistungsfähiger Standort. Wenn Oettingers Produktsortiment funktioniert, spricht nichts dagegen, dass auch hier weiter gebraut wird." Die Stadt sei logistisch zentral für Norddeutschland gelegen.
Die Brauerei wurde 1871 gegründet. Oettinger übernahm den Standort 2009 vom dänischen Konzern Carlsberg, der ihn zuvor unter dem Namen Feldschlößchen betrieben hatte. Bereits vor drei Jahren hatte sich Oettinger vom Standort Gotha in Thüringen getrennt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.