"Miss Germany": Saskia ist die erste trans Frau im Finale – darauf kommt's nun an

Am Samstag ist es so weit: Die Wahl zur "Miss Germany 2023" steht an. Finalistin und trans Frau Saskia von Bargen will gewinnen. So bereitet sie sich vor.

Der Countdown läuft: Am Samstag wird die "Miss Germany 2023" gekürt. Zehn Finalistinnen haben es in die letzte Runde geschafft, treten im Europa-Park in Rust an und wollen alle nur das eine: Sich die Krone aufsetzen.

Mit dabei ist unter anderem Saskia von Bargen aus Oldenburg. Das Besondere: Die 19-Jährige ist die erste trans Frau im Finale zur Wahl der "Miss Germany". Für die junge Frau sei das Format eine "perfekte Plattform", um ihre Geschichte zu erzählen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Doch wie bereitet sich die 19-Jährige vor, so kurz vor dem großen Finale?

Ein Blick auf ihr Instagram-Profil verrät, dass Saskia von Bargen vor wenigen Tagen noch essen war. Zusammen mit den weiteren Finalistinnen besuchte sie jedoch nicht irgendein Restaurant im beschaulichen Rust mit seinen etwas mehr als 3.700 Einwohnern. Die Teilnehmerinnen hatten dem Post nach zu urteilen einen Tisch im Restaurant "Eatrenalin" gebucht.

Speisen im Nobelrestaurant

Für Saskia von Bargen ein "unvergesslicher Abend" und "ein Erlebnis der Extraklasse", schreibt sie. Sie könne das Lokal nur empfehlen und das zu "100 Prozent". Doch was macht das Restaurant so besonders?

Ein Blick auf die Homepage verrät: Das Lokal bietet nach eigener Aussage "kulinarische Kunstwerke" an, die "überraschen und ins Staunen versetzen". Jeweils drei verschiedene Acht-Gänge-Menüs werden von den Köchen serviert. Für welches sich Saskia von Bargen entschieden hat, ist jedoch nicht überliefert. Kostenpunkt: 195 Euro pro Person.

Das Restaurant scheint jedoch nicht nur mit seinem Essen und den Getränken gut anzukommen, Promis schätzen das Lokal auch wegen der Besucher, die es regelmäßig anzieht. Auf Twitter postete das "Eatrenalin" erst vor wenigen Stunden Fotos eines VIP-Abends. Mit dabei: die Fernsehmoderatorinnen Janin Ullmann und Ruth Moschner, Moderator Ross Antony und die Musiker der Band Glasperlenspiel.

Posen, posen, posen

Wie sich in den Beiträgen von von Bargen weiter zeigt, übt sie offenbar fleißig an ihren Posen. Ein Foto mit der Überschrift "Pose" stellte sie am Mittwoch online und erhielt dafür fast ausschließlich positive Resonanz. Viele User schickten der 19-Jährigen gute Wünsche und drücken ihr für das Finale die Daumen. Versehen sind viele Beiträge mit roten Herzen.

Und das Posen ging auch am Donnerstag weiter. Dieses Mal jedoch zeigte sich die Oldenburgerin mit weiteren Finalistinnen. Das Bild zeigt sie in einem langen roten Blumenkleid, dazu ein breites Lächeln im Gesicht.

Und was passiert einen Tag vor dem Finale? Richtig: posen! Dieses Mal jedoch mit professioneller Unterstützung eines Trainers. Vor einem Spiegel laufen Saskia von Bargen und weitere Teilnehmerinnen auf und ab. Die 19-Jährige kommentiert kurz und knapp: "Die Vorbereitungen für das große Finale sind im vollen Gange. Proben, Selflove, Übungen."

"Miss Germany"-Format mit radikaler Wendung

Moderiert wird das Finale übrigens von Frauke Ludowig und Tochter Nele. Als Chef-Juror hat das Format Bruce Darnell, bekannt aus "Germany's Next Topmodel", gewinnen können.

Seit bald 100 Jahren werden "Miss Germany"-Wahlen abgehalten. Bis vor wenigen Jahren stellten dazu Frauen unter anderem auch in Bademode ihre Schönheit auf dem Laufsteg zur Schau. 2019 vollzog das Oldenburger Unternehmen, das die Wahlen alljährlich organisiert, eine radikale Wendung. Seitdem stehen unter dem Motto "Schärpe trägt, wer bewegt" die Persönlichkeit und die "Missionen" der Teilnehmerinnen im Vordergrund. "Sie sollen eine Inspiration sein", sagt Jil Andert vom Unternehmen Miss Germany Studios über die Kandidatinnen. 15.000 Frauen bewarben sich nach Unternehmensangaben für die aktuelle Staffel.

Früher seien bei der Bewerbung Größe und Gewicht abgefragt worden, das passiere nicht mehr, auch der Laufsteg gehört der Vergangenheit an. "Das Äußere spielt absolut keine Rolle mehr", versichert Andert. Von bisherigen Werbepartnern wie Anbietern von Brautkleidern oder Modeschmuck trennte sich das Unternehmen.

Neue Kooperationspartner, die für Nachhaltigkeit stehen, werden gesucht. Erstmals wird in diesem Jahr eine Fördersumme von 25.000 Euro an die Gewinnerin ausgezahlt, die diese für ihre "Mission" einsetzen kann.