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Razzia in Bremen und Osnabrück: Illegale Bordelle von Polizei durchsucht


Verdächtige auf freiem Fuß
Zwangsprostitution: Polizei durchsucht illegale Bordelle

Von t-online, stk

Aktualisiert am 23.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Ermittler haben Probleme, die Opfer von Zwangsprostitution zum Reden zu bringen (Symbolbild).Vergrößern des BildesErmittler bei der Kontrolle eines Bordells (Symbolfoto): Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Beamten auch Bargeld und Waffen. (Quelle: Jochen Tack/imago-images-bilder)
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Frauen mussten sich offenbar Männern zum Sex anbieten, obwohl sie es nicht wollten. Nun gelang der Polizei ein Erfolg gegen mutmaßliche Menschenhändler.

Die Polizei Osnabrück ist am Donnerstagabend gegen mehrere mutmaßlich illegale betriebene Bordelle vorgegangen und hat Razzien durchgeführt. Wie ein Sprecher der Polizei am Freitag mitteilte, durchsuchten Einsatzkräfte zwei mögliche Prostitutionsstätten in Osnabrück und ein Bordell in Bremen. Dabei stießen die Beamten womöglich auch auf die Drahtzieher und mehrere Frauen, die von ihnen ausgebeutet worden sein sollen.

Vorausgegangen waren den Razzien an der Dr.-Eckener-Straße und der Adolfstraße in Osnabrück, sowie der Kornstraße in Bremen lange Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei. Seit Februar dieses Jahres waren die Fahnder den mutmaßlichen Menschenhändlern auf der Spur, am Donnerstag seien die beiden 53 und 58 Jahre alten Männer bei Durchsuchungen in ihren Wohnungen angetroffen worden.

Schicksal der Frauen unklar

Ihnen wird zur Last gelegt, "arbeitsteilig mehrere illegale Prostitutionsstätten zu betreiben und dort Prostituierte unterzubringen, die sich größtenteils unerlaubt im Bundesgebiet aufhalten", teilte der Sprecher weiter mit. Der Verdacht erhärtete sich nach den Durchsuchungen: So trafen die Beamten dem Sprecher zufolge auf insgesamt fünf Frauen, die mutmaßlich der Zwangsprostitution nachgehen mussten.

Dabei handele es sich um Frauen aus China, Thailand und Vietnam. Vier von ihnen hielten sich demnach illegal in Deutschland auf. Auf Nachfrage von t-online, teilte ein Sprecher der Polizei mit, drei Frauen seien 33, 47 und 55 Jahre alt. Wie alt die anderen beiden Frauen sind, konnte der Sprecher nicht sagen, versicherte aber, dass keine der Frauen minderjährig gewesen sei.

Was mit den sich unerlaubt in Deutschland befindlichen Frauen nun passiere, stehe noch nicht fest, sagte der Sprecher. Da es sich bei den Prostituierten vorrangig um ausländerrechtliche Belange drehe, seien die Ausländerbehörden Niedersachsen und Bremen zuständig und nicht die Polizei.

Was bringen die Handyauswertungen?

Die Fahnder beschlagnahmten noch in der Nacht zahlreiche Beweismittel. So stellten die Ermittler unter anderem Mobiltelefone, Speichermedien und schriftliche Aufzeichnungen fest. Bei "Zufallsfunden" fielen den Beamten zudem in den Wohnungen der Beschuldigten 17.500 Bargeld in die Hand, sowie Waffen und Falschgeld.

Die beiden Verdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit wurden von den Beamten vernommen, danach jedoch wieder Fuß entlassen. Der Polizeisprecher erklärte das auf Nachfrage von t-online so: Da laut Staatsanwaltschaft keine Haftgründe, wie beispielsweise Flucht- oder Verdunklungsgefahr, vorlagen, sah die Behörde auch keinen Anlass, die Männer ins Gefängnis zu sperren. In erster Linie werde das mit dem Vorhandensein eines festen Wohnsitzes begründet, sagte der Sprecher.

Das könne sich jedoch ändern, machte der Sprecher auf t-online-Nachfrage deutlich: Allein die Auswertung der sichergestellten Handys könne einen "riesigen Rattenschwanz" nach sich ziehen. Sollte es den Ermittler gelingen, durch die Analyse der Mobiltelefone beispielsweise ein großes Netzwerk von Menschenhändler aufzudecken, sei "jederzeit" Untersuchungshaft möglich. Entgegen anderer Medienberichte hätten die Verdächtigen aber nicht bundesweit, sondern lediglich in Osnabrück und Bremen die Bordelle betrieben.

Verwendete Quellen
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizeiinspektion Osnabrück vom 23. Juni 2023
  • Telefonat mit einem Sprecher der Polizeiinspektion Osnabrück
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