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Riesenseeadler an der Nordsee: Raubtier fliegt zurück in belgische Heimat


Raubtier machte Nordsee unsicher
Riesenseeadler zurück in seiner Heimat – aber nicht im Gehege

Von t-online, stk

Aktualisiert am 13.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 100380244Vergrößern des BildesRiesenseeadler im Flug auf der japanischen Insel Hokkaido (Archivfoto): Das Tier wurde zuletzt rund 60 Kilometer entfernt vom belgischen Genk gesichtet. (Quelle: Ondrej Prosicky via www.imago-images.de)
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Einige Wochen machte ein Riesenseeadler die Nordsee unsicher, jetzt ist das Raubtier nach Belgien zurückgeflogen. Eingefangen ist es aber noch nicht.

Erst war es ein Huhn, das sich der Riesenseeadler schnappte, dann fiel ihm vermutlich auch ein Storch zum Opfer. Nun ist das Raubtier, das sich einige Zeit im Cuxland an der niedersächsischen Nordsee aufgehalten hatte, zurück in seiner Heimat.

Zumindest fast. Wie Marcel Habetslaan, Direktor des Museums "Labiomista" im belgischen Genk, t-online bestätigte, wurde das Tier rund 60 Kilometer von dem Ort gesichtet, von dem es Ende März ausgebüxt war. Eingefangen sei das Tier jedoch noch nicht, sagte Habetslaan. Es drehe weiter seine Runden – wo, ist aber unklar. Zunächst hatte das Regionalmagazin "buten un binnen" berichtet.

Riesenadler hat offenbar Heimweh

Am Wochenende, so Habetslaan, sei das Tier in der Nähe von Turnhot (rund 430 Kilometer Luftlinie von Cuxhaven entfernt) an der Grenze zu den Niederlanden gesehen worden. Danach habe sich seine Spur wieder verloren. Wie es mit dem Vogel nun weitergeht, ist völlig offen.

Wie der Museumsdirektor erklärt, gebe es nun zwei Möglichkeiten, das Riesenseeadlerweibchen wieder in sein Gehege auf dem Areal der Einrichtung unterzubringen. Entweder gelinge es Habetslaan und seinem Team, das Tier so einzufangen oder "wir setzen Beruhigungsmittel ein", sagt er.

Dabei könnte ihm die möglicherweise einsetzende Müdigkeit des Raubtieres zugutekommen. Habetslaan glaubt, das Tier werde mit der Zeit schwächer oder sei dies bereits. Erklären ließe sich das unter mit seiner Handaufzucht und seinem Leben in Gefangenschaft, erklärte Ornithologin Ursel Richelshagen vom Nabu Land Hadeln "buten un binnen".

Ist der Adler müde?

Da der Riesenseeadler nie gelernt habe, seine eigentliche Nahrungsquelle Fische und Seevögel zu jagen, habe er eben auf heimische Vögel der Nordseeregion zurückgegriffen, vermutet die Nabu-Expertin. So ließe sich auch der mutmaßliche Riss des Storches in Ihlienworth, rund 15 Kilometer südöstlich von Cuxhaven, erklären. Die Gefangenschaft könnte außerdem dazu geführt haben, dass der Vogel im Vergleich zu wildlebenden Tieren wenig Kondition und Wendigkeit aufgebaut habe. All das könnte letztlich zum schnellen Einfangen des Tieres führen. Sicher sei das aber nicht.

Das Tier schlüpfte zusammen mit seinem Bruder vor 19 Jahren, seit 16 Jahren ist Habetslaan deren Besitzer und hatte die Vögel in einem riesigen Gehege auf dem Museumsareal untergebracht. Dort schafften die Tiere es Ende März, abzuhauen. (Das Gehege können Sie im unten stehenden Instagram-Beitrag sehen.)

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Wie Habetslaan sagt, sei nun eines gefragt: "Ganz viel Geduld. Erzwingen können wir ja nichts. Wir müssen jetzt abwarten und halten die Augen offen." Unter der Telefonnummer +32 89 65 55 90 oder per Mail unter info@labiomista.be können Menschen, die den Vogel sehen, ihre Informationen weitergeben. Und wer weiß, vielleicht kommt der Riesenseeadler ja auch wieder an die Nordsee. Offensichtlich hat es ihm hier ganz gut gefallen.

Verwendete Quellen
  • butenunbinnen.de: "Cuxhavener Riesenseeadler wieder in belgischer Heimat aufgetaucht"
  • instagram.com: Profil von labiomista
  • Telefonat mit Museumsdirektor Marcel Habetslaan
  • Eigene Recherche
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