Tierheim Bergedorf: Einrichtung steht bei Fundkatze vor großem Rätsel

Ein Kätzchen sitzt allein an einer Schnellstraße, vermutlich von ihren Besitzern dort ausgesetzt. Doch das Tierheim rätselt über etwas ganz anderes.

Abgemagert tapst die kleine Katze Jada übers Laminat. Die Knochen zeichnen sich unter ihrem Fell ab, sie wirkt geschwächt, aber durchaus neugierig. Trotz ihrer augenscheinlich aufgeweckten Art fällt sofort auf: Mit Jada stimmt etwas nicht. Ihre Hinterpfoten kann sie nur über den Boden schleifen, sie zu bewegen, ist ihr kaum möglich. Es scheint so, als würde Jada fast zur Seite kippen, nur schwer kann sie das Gleichgewicht halten.

Trotz ihres Zustands wurde die Katze ausgesetzt. Sie sei einfach an einer Schnellstraße ihrem Schicksal überlassen worden. Das machte vor wenigen Tagen das Tierheim Bergedorf in Ganderkesee bei Oldenburg bekannt. In einem Video, dass die Einrichtung bei Instagram online stellte, ist der Vierbeiner zu sehen – und die Geschichte hinter dem Video teilt die Einrichtung gleich mit.

Woher stammen die schweren Deformationen?

Wie die Verantwortlichen schreiben, sei Jada erst wenige Monate alt. Den Pflegern sei sofort aufgefallen, dass mit "ihr etwas nicht stimmte", so sehr sind ihre Hinterpfoten deformiert. Doch der Grund für ihren Zustand – völlig unklar.

War es ein schwerer Bruch, der zu den Verformungen führte? Ist Jada so zur Welt gekommen und wurde ihre Fehlbildung nie behandelt? Oder wurde sie Opfer eines Unfalls? All das könne die Einrichtung trotz Tierarztbesuch und Röntgenaufnahmen nicht sagen. Nur eines stehe fest: "Die Hüfte ist nicht dort, wo sie sein sollte", heißt es im Instagram-Post. Erfreulich: Jada habe laut Tierheim offenkundig keine Schmerzen und habe sich in kurzer Zeit sehr gut in der Einrichtung zurechtgefunden. Trotz ihrer Behinderung sei "die kleine Maus recht munter".

Tierheim glaubt, Jada wurde ausgesetzt

Das Tierheim glaubt, Jada hatte bereits Kontakt zu Menschen. Sie zeige sich zwar etwas schüchtern und ab und an auch ängstlich, verhalte sich aber dennoch menschenbezogen. Die Einrichtung schlussfolgert daraus: Die Katze dürfte sehr wahrscheinlich ausgesetzt worden sein. Ob sie von einem angrenzenden Hof oder aus einem anderen Haushalt stamme, könnten die Pfleger nicht sagen. Doch eines stehe für die Einrichtung fest: Wäre Jada nicht gefunden worden, wäre sie nun tot.

Zudem habe sich bis heute niemand beim Tierheim gemeldet und den Verlust angezeigt. Gechippt sei Jada ebenfalls nicht. So sei es unmöglich, den Besitzer ausfindig zu machen. Außer, er meldet sich selbst.

Vorerst sei die Katze nun bei einer Mitarbeiterin des Tierheims untergekommen, perspektivisch sucht die Einrichtung jedoch eine Pflegestelle, bei der Jada langfristig bleiben kann. Bis es so weit ist, stürze sie sich "umso dankbarer auf saftiges Hühnchen und andere Leckereien".