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Ökosystem in Gefahr: So sollen Wollhandkrabben gestoppt werden


Invasive Art
So wollen Experten die Wollhandkrabbe vertreiben

Von t-online, stk

Aktualisiert am 23.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Chinesische Wollhandkrabbe an einem Flussufer in Deutschland (Archivfoto): Dies eingeschleppte Art bedroht die heimische Tierwelt, insbesondere im Norden breite sie sich massiv aus.Vergrößern des BildesEine Chinesische Wollhandkrabbe an einem Flussufer (Archivfoto): Die eingeschleppte Art bedroht die heimische Tierwelt, insbesondere im Norden breitet sie sich massiv aus. (Quelle: IMAGO/blickwinkel)
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Sie haben in Deutschland nichts zu suchen und breitet sich rasant aus. Wollhandkrabben bedrohen das Ökosystem, jetzt geht es ihnen an den Kragen.

Jetzt wird es eng für die Wollhandkrabbe und das im wahrsten Sinne des Wortes: Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) aus Bremerhaven und andere Wissenschaftler haben im Kampf gegen die invasive Art nun eine neue Fangmethode vorgestellt. Mit dieser, so die Hoffnung, könnte die gefährliche Art bald aus Deutschland und Europa verschwinden. Es wäre ein Segen für heimische Ökosysteme.

Wie das AWI mitteilt, wolle man nun ein in Belgien gemeinsam entwickeltes System auch in Deutschland testen. Vor allem in Norddeutschland – bedingt durch die Nähe zur Nordsee – hat sich die vorrangig aus China stammende Krabbenart hier deutlich ausgebreitet. Wissenschaftler sprechen von abertausenden der pelzigen Tiere, die sich allein in der Weser, aber auch in der Aller befinden. Waren es zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur vereinzelte Exemplare, die gesichtet worden waren, sei die Zahl bis heute rasant angestiegen.

Krabben könnten verfüttert werden

Der Schaden für die Umwelt könnte unkontrollierbare Ausmaße annehmen. Allein der wirtschaftliche Schaden wird mittlerweile auf mindestens 80 Millionen Euro in Deutschland geschätzt. Die Krabbe vertreibe nicht nur heimische Arten, sondern fresse auch Fische und breite sich unkontrolliert aus. Erst kürzlich wurde das Tier vom Weltbiodiversitätsrat (IPBES) auf die Liste der weltweit 100 gefährlichsten invasiven Arten gesetzt.

Mit der neuen Methode "Clancy" könnten mit wenig Aufwand Millionen von Tiere gefangen werden. Und das "fast ohne Beifang", erklärt das AWI. Das Prinzip funktioniert demnach so: Am Grund eines Gewässers wird die speziell konzipierte Rinne aufgestellt, in welche die Krabben während ihrer Wanderung fallen.

Die Falle sei so gebaut, "dass die Tiere nicht imstande sind, sie wieder zu verlassen. So laufen die Krabben dann über Rohre in am Ufer aufgestellte Fangkörbe." Von dort könne man sie einfach einsammeln und verwerten. Wie genau, stehe noch nicht fest. Möglich sei, dass die Krabben zu Tierfutter verarbeitet werden.

Masse der Tiere "ein enormes Problem"

In der Weser sollen bald versuchsweise vier solcher Fallen aufgestellt werden. Ein konkretes Datum gebe es noch nicht. In einem ersten Versuch habe sich gezeigt, dass allein in eine Falle bis zu zwei Millionen der noch nicht ausgewachsenen Krabben fielen und dort gefangen werden konnten.

Forscher vermuten, die Art könnte mithilfe des internationalen Schiffsverkehrs nach Europa gebracht worden sein. Mittlerweile konnte den Ergebnissen nach ein Rückgang von Bodenlebewesen, wie Würmern, Muscheln und Insekten sowie Wasserpflanzen in deutschen Gewässern nachgewiesen werden. "Die schiere Masse der Tiere, die durch die Flüsse wandert, ist ein enormes Problem", sagt Sengdavanh Thepphachanh, Forscherin am Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik der Technischen Universität Dresden (TUD). Die Einrichtung ist ebenfalls am Projekt beteiligt.

Verwendete Quellen
  • awi.de: "Invasive Wollhandkrabben: Neues Projekt zum Schutz der heimischen Ökosysteme geht an den Start"
  • Eigene Recherche
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