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Nordsee: Chemie-Schaum – Gefahr für Kinder im Urlaub am Strand?


Hautkontakt vermeiden
Gefährlicher Meeresschaum an der Nordseeküste entdeckt


Aktualisiert am 05.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Flussuferläufer bei der Nahrungssuche in Meeresschaum (Archivbild): Ist der Meeresschaum an der deutschen Nordseeküste belastet?Vergrößern des Bildes
Ein Flussuferläufer bei der Nahrungssuche in Meeresschaum (Archivbild): Ist der Meeresschaum an der deutschen Nordseeküste belastet? (Quelle: imageBROKER/alimdi / Arterra/imago-images-bilder)

An der Nordseeküste sorgt der Meeresschaum für Aufregung – denn er ist zum Teil mit gefährlichen Chemikalien (PFAS) belastet. Während Nachbarländer bereits Gegenmaßnahmen ergreifen, zögert Niedersachsen.

An den Küsten der Niederlande und Dänemarks wurden alarmierende Werte im ansonsten harmlosen Meeresschaum gefunden: Er ist mit gefährlichen Chemikalien (PFAS) belastet. Die Länder geben Warnungen heraus. Doch wie sicher sind die Strände an der deutschen Nordseeküste?

Niedersachsens Behörden scheinen es bei der Aufklärung nicht so eilig zu haben: "Seitens des NLWKN wurde bisher kein Meeresschaum auf PFAS untersucht", bestätigte ein Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) t-online auf Anfrage. Zuvor hatte die "Nordwest-Zeitung" berichtet.

Was sind PFAS?

PFAS, kurz für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, sind Chemikalien, die für den Menschen gefährlich sein können. Sie werden in vielen Alltagsprodukten verwendet und gelten als schwer abbaubar. Die Verwendung von PFAS ist sehr weit verbreitet und findet sich in vielen Alltagsprodukten wie Beschichtungen von Pfannen und Backformen, Textilien, Teppichen und Polstermöbeln sowie in Feuerlöschschaum und wasserabweisenden Imprägnierungen für Outdoorbekleidung. Mehr dazu lesen Sie hier.

Regelmäßige Überwachung von PFAS

Der NLWKN überwache zwar regelmäßig bestimmte PFAS-Stoffe wie PFOS in Gewässern, spezifische Untersuchungen von Meeresschaum auf eine generelle PFAS-Belastung stünden aber noch aus. Diese Überwachungsmaßnahmen seien Teil eines umfassenden Monitorings, das alle sechs Jahre wiederholt werde. Dies diene dazu, die Konzentration von PFAS in der Umwelt zu bewerten und mögliche Risiken für die öffentliche Gesundheit zu identifizieren.

In den Niederlanden wurden nach der Entdeckung von PFAS im Meeresschaum konkrete Warnungen an die Öffentlichkeit herausgegeben: Die niederländische Regierung rät dringend davon ab, Meeresschaum zu schlucken und empfiehlt, nach dem Schwimmen zu duschen und sich vor dem Essen gründlich die Hände zu waschen. Insbesondere Kinder und Haustiere sollten vom Schaum ferngehalten werden.

Diese Vorsichtsmaßnahmen gehen auf Untersuchungen des niederländischen Gesundheitsinstituts RIVM zurück, das in mehreren beliebten Urlaubsorten erhöhte PFAS-Konzentrationen im Schaum festgestellt hatte. PFAS, die oft als "ewige Chemikalien" bezeichnet werden, stehen im Verdacht, das menschliche Immunsystem und die Fruchtbarkeit zu schädigen und sogar das Risiko für bestimmte Krebsarten zu erhöhen.

Gesundheitsrisiken durch PFAS

Diese Chemikalien werden in einer Vielzahl von Produkten verwendet, von wasserdichter Kleidung und Kosmetika bis hin zu Feuerlöschschaum und Pizzakartons. Aufgrund ihrer chemischen Struktur sind PFAS extrem langlebig und schwer abbaubar, was zu einer dauerhaften Belastung der Umwelt führt. In den Niederlanden wurden aufgrund der Gesundheitsrisiken die Grenzwerte für PFAS im Trinkwasser verschärft.

In Flandern (Belgien) wird empfohlen, den Kontakt mit Meeresschaum am Strand zu vermeiden. Auch in Dänemark hat die Umweltbehörde Meeresschaum auf PFAS untersucht. Wegen auffälliger Werte rät die dänische Umweltbehörde, längeren Hautkontakt mit dem Schaum zu vermeiden und bei Hautkontakt den Schaum gründlich mit Wasser abzuspülen.

Die Europäische Union erwägt derzeit weitreichende Beschränkungen für PFAS, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die öffentliche Gesundheit zu schützen. Der Vorschlag wurde von Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Schweden erarbeitet. In den USA und in Europa sehen sich Unternehmen zunehmend mit Klagen im Zusammenhang mit PFAS konfrontiert. Eine Entscheidung über ein mögliches PFAS-Verbot in der EU soll frühestens in diesem Jahr erfolgen.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • E-Mail-Anfrage beim KNLVB
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