"Erhebliche Einschränkungen" Dutzende Turnhallen gesperrt – Jahrelanges Chaos droht
Vereine und Schulen teilen sich schon jetzt zahlreiche Turnhallen in Bremen, die Kapazitäten sind knapp. Jetzt kommen neue Probleme hinzu.
In den kommenden Jahren müssen zahlreiche Sporthallen in Bremen und Bremerhaven wegen dringender Sanierungsarbeiten geschlossen werden. Betroffen sind sowohl der Schul- als auch der Vereinssport. Das Problem: Die ohnehin schon angespannte Lage wird sich wahrscheinlich nochmals verschärfen. Denn die fehlenden Hallen können kaum bis gar nicht kompensiert werden. Das geht aus einer aktuellen Vorlage der Deputation für Inneres und Sport hervor.
Besonders betroffen sind große Vereine wie die Eisbären Bremerhaven oder der Olympische Sportclub Bremerhaven. Das zentrale Sporthallenmanagement versuche zwar, alternative Hallenzeiten zu finden – doch oft blieben diese Versuche erfolglos und werden auch künftig schwierig umzusetzen sein. Auch der Schulsport werde unter der Hallennot leiden, hieß es. In Quartieren mit knappen Kapazitäten komme es bereits jetzt zu Unterrichtsausfällen. Zusätzlich erschwere ein Sanierungsstau sowie steigende Bedarfe durch wachsende Schülerzahlen und zunehmenden Vereinssport die Lage weiter.
Ersatz kaum möglich: Schulsport wird massiv leiden
Konkret heißt es in der Vorlage dazu: "Alternative Hallenkapazitäten z. B. in Form von Ersatzhallen werden nicht geschaffen. Die Koordination von Ersatzzeiten muss über die bereits überlasteten Kapazitäten der bestehenden Hallen erfolgen." Zwar versuche das zuständige Sporthallenmanagement (SHM) alternative Hallenzeiten zu koordinieren, "durch die grundsätzlich hohe Auslastung der Sporthallen in der Stadtgemeinde Bremen ist die Vergabe von Ersatzzeiten jedoch häufig nicht möglich".
Insbesondere für den Schulsport werden nun "erhebliche Einschränkungen" erwartet. Zwar würden die vorhandenen Hallen den Bedarf rein rechnerisch decken, jedoch "ist eine Vollauslastung der Kapazitäten vor dem Hintergrund ihrer örtlichen Verteilung und unter Berücksichtigung der schulbetrieblichen Abläufe nicht immer zu erreichen".
Diese Hallen sind betroffen:
- Alexander von Humboldt Gymnasium – Zeitraum: Januar 2022 bis März 2023
- Bezirkssportanlage Hemelingen – Zeitraum: Februar 2026 bis August 2027
- Bezirkssportanlage Süd (Sanierung Umkleide und Spielhalle): November 2025 bis Dezember 2027
- Schule Osterholz – Zeitraum: Juni 2023 bis Mai 2025
- Oberschule Roter Sand – Zeitraum: April 2025 bis Mai 2025
- Wilhelm-Olbers-Schule – Zeitraum: Juli bis August 2025 eine Woche gesperrt.
- Oberschule an der Koblenzer Straße – Zeitraum: Juli 2025 bis Dezember 2025
- Gerhard-Rohlfs-Oberschule – Zeitraum: Oktober 2023 bis Dezember 2027
- Schule Rönnebeck – Zeitraum: April 2025 bis Mai 2025
- Schule an der Paul-Singer-Straße – Zeitraum: 2027 bis 2028
- Oberschule an der Carl-Goerdeler-Straße – Zeitraum: August 2023 bis Juni 2025
- Gerhard-Rohlfs-Oberschule – Zeitraum: September bis Dezember 2025
- Schule an der Marcusallee – Zeitraum: Dezember 2023 bis Juli 2025
- Bezirkssportanlage Schevemoor – Zeitraum: 2026
- Wilhelm-Olbers-Schule – Zeitraum: 2028
- Schule am Osterhop – Zeitraum: 2026 bis 2028
- Schule am Osterhop – Zeitraum: 2026 bis 2028
- Schule am Osterhop – Zeitraum: 2026 bis 2028
- Marie-Curie-Schule – Zeitraum: 2027 bis 2028
- Rollsportstadion Pauliner Marsch – Zeitraum: noch unklar
- Sportplatz Oeversberg – Zeitraum: noch unklar
Auch in Bremerhaven stehen zwei Turnhallen auf der Liste. Das könnte vor allem für die Basketballspieler der Eisbären Bremerhaven zum Problem werden. Denn laut Innenressort sollen neben der Walter-Kolb-Halle auch die Spielhalle Nordsee Stadion gesperrt werden. Wie lange die Maßnahmen andauern, darüber ließen sich zurzeit jedoch "keine qualifizierten Angaben" machen.
- sd.bremische-buergerschaft.de: Vorlagen der Deputation für Inneres und Sport (PDF)
