Auswertung überrascht Das sind die teuersten Straßen Bremens

Wohnen in Bremen – das geht günstig, aber auch sündhaft teuer. In dieser Straße sind Immobilien besonders kostspielig.
Historische Gemäuer, Stuck, aufwendige Verzierungen: Wer teure Immobilien sucht, der wird auch in Bremen fündig. Nach einer aktuellen Auswertung des Immobilienportals Immowelt liegen die kostspieligsten Straßen fast allesamt in Schwachhausen, doch gibt es auch eine faustdicke Überraschung, zeigt die Analyse.
Ganz vorne: die Hermann-Allmers-Straße in Schwachhausen. Während der Durchschnittspreis je Quadratmeter bei 3.089 Euro liegt, müssen Interessenten hier satte 5.149 Euro auf den Tisch legen. Damit liegt die Straße 67 Prozent über dem Mittelwert und sichert sich so Platz eins.
Faustdicke Überraschung auf Platz 3
Bei den Häusern handelt es sich um die sogenannte Wohnhausgruppe Hermann-Allmers-Straße, erbaut zwischen 1907 und 1912. 37 Gebäude finden sich parallel zur Parkallee, allesamt mit Giebeln versehen und im Vorbild Altbremer Häuser errichtet.
Auf Platz zwei folgt die Otto-Gildemeister-Straße, ebenfalls in Schwachhausen gelegen. Mit 5.126 Euro pro Quadratmeter liegt der Kaufpreis 66 Prozent über dem Durchschnittswert aller Immobilien in der Hansestadt. Auf Platz drei folgt eine faustdicke Überraschung: der Große Marienweg in der Neustadt. Dort schlägt der Quadratmeterpreis laut Immowelt mit 5.076 Euro zu Buche.
Das Problem: Der Große Marienweg ist kein Bau- und auch kein klassisches Wohngebiet, sondern Teil eines großen Parzellengebiets auf dem Stadtwerder. Da die Statistik jedoch lediglich Angebots- und keine Abschlusspreise untersucht hat, kann es zu solchen Ausreißern kommen, erklärte ein Immowelt-Sprecher auf t-online-Anfrage. Möglich sei zum Beispiel, dass ein Verkäufer eine Gartenparzelle inserierte und diese zu einem horrenden Preis anbot – bei gleichzeitig sehr geringer Wohnfläche.
Die Straßen folgen auf den weiteren Plätzen
- Platz 4: Benquestraße (Schwachhausen) 4.892 Euro
- Platz 5: Hans-Thoma-Straße (Schwachhausen) 4.867 Euro
- Platz 6: Kolpingstraße (Schnoorviertel) 4.866 Euro
- Platz 7: Bulthauptstraße (Schwachhausen) 4.859 Euro
- Platz 8: Hartwigstraße (Schwachhausen) 4.825 Euro
- Platz 9: Fitgerstraße (Schwachhausen) 4.811 Euro
- Platz 10: Franziusstraße (Schwachhausen) 4.811 Euro
Grundlage für die Berechnung der Immobilienpreise bildeten Inserate auf immowelt.de in den 15 größten Städten Deutschlands. Mithilfe des hedonischen Verfahrens wurden die Quadratmeterpreise für Häuser und Wohnungen zum Stichtag 1. Mai 2025 ermittelt. Dabei handelt es sich um Angebotspreise, nicht um tatsächlich erzielte Verkaufspreise. In die Analyse flossen ausschließlich Straßen mit überwiegender Wohnnutzung und mindestens 20 Adressen ein.
Methodik hat ihr Schwächen
Das hedonische Verfahren ist eine Methode zur Immobilienbewertung, bei der der Preis einer Immobilie anhand ihrer spezifischen Merkmale geschätzt wird. Dazu zählen beispielsweise Lage, Größe, Baujahr, Ausstattung und Zustand. Anhand von Daten vergleichbarer Immobilienverkäufe wird ermittelt, wie sich diese Eigenschaften auf den Preis auswirken. So kann der Wert einer Immobilie objektiv und marktnah eingeschätzt werden.
Die Methode ist besonders nützlich für standardisierte Immobilien in gut dokumentierten Märkten. Bei einzigartigen oder seltenen Objekten kann die Genauigkeit jedoch eingeschränkt sein, da es an vergleichbaren Daten mangelt.
- immowelt.de: Mitteilung vom 21. Mai 2025
- Anfrage bei Immowelt
- Eigene Recherche