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Bremen: Warum Marum-Foscher in Sorge um Tropen sind


"Tiefreifende Auswirkungen"
Bremer Forscher in Sorge: Tropen könnten verdursten

Von t-online, stk

05.08.2025 - 11:49 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0774684924Vergrößern des Bildes
Regenwald in Kolumbien (Archivfoto): Die Schönheit dieses und anderer Naturparadiese ist in Gefahr. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Galyna Andrushko/imago)
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Bereits kleinste Veränderungen könnten das Gleichgewicht empfindlich stören: Bremer Forscher sorgen sich um die Tropen. Die Naturparadiese könnten förmlich verdursten.

Ein internationales Forscherteam unter maßgeblicher Beteiligung von Bremer Wissenschaftlern schlägt Alarm: Wenn sich die sogenannte Atlantische Umwälzströmung weiter abschwächt, könnte das den tropischen Regenwald austrocknen – besonders in Mittelamerika, im Amazonasgebiet und in Westafrika. Mit beteiligt an der neuen Studie, die im Fachjournal "Nature" erschienen ist, sind auch zwei Wissenschaftler vom Marum- Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

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Die AMOC (Atlantic Meridional Overturning Circulation) ist eine der wichtigsten Meeresströmungen der Erde. Sie transportiert warmes, salzhaltiges Wasser aus den Tropen in den Nordatlantik und reguliert dadurch das globale Klima. Doch durch den Klimawandel – etwa durch das Schmelzen von Polareis – könnte dieses System dauerhaft geschwächt werden. Die Auswirkungen wären gravierend: "Teile des Amazonas-Regenwaldes könnten bis zu 40 Prozent weniger Niederschlag pro Jahr bekommen", heißt es in der Studie.

Bremer Forscher erstellen Klimamodelle

Das Bremer Forscher-Duo Ute Merkel und Matthias Prange trug mit eigenen Klimamodellen zur Studie bei. Ihre Berechnungen basieren auf dem sogenannten Erdsystemmodell CESM1.2. Merkel erklärte dazu: "Die Studie kombiniert geschickt Modellrechnungen mit Klimadaten aus der Vergangenheit. Das hilft uns, die Risiken für die Zukunft besser einzuschätzen."

Bereits vor rund 17.000 Jahren kam es zu einer natürlichen Abschwächung der AMOC. Die damaligen Niederschlagsmuster – konserviert in Höhlen, Seen und Meeresablagerungen – halfen dem Team, heutige Computermodelle zu kalibrieren. Die Ergebnisse sind deutlich: Eine erneute Verlangsamung der Strömung würde Niederschläge in den Tropen deutlich verschieben.

"Tiefgreifende Auswirkungen" möglich

"Diese Studie zeigt, dass selbst moderate Veränderungen der AMOC die tropischen Niederschlagsmuster erheblich stören und tiefgreifende Auswirkungen auf ökologisch und wirtschaftlich gefährdete Regionen im globalen Süden haben könnten", warnt der Bremer Geowissenschaftler Matthias Prange.

Noch ist unklar, ob die AMOC heute bereits langfristig schwächer wird. Zwar registrierten Ozeanmessungen in den vergangenen Jahren teils rückläufige Werte, doch ein belastbarer Langzeittrend fehlt. Das Strömungssystem wird erst seit etwa 20 Jahren systematisch beobachtet. Dennoch sind sich die meisten Modelle einig: Der Klimawandel erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die AMOC in den kommenden Jahrzehnten an Kraft verliert.

Verwendete Quellen
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