Fentanyl-Beimischungen in Heroin Dortmunds OB warnt vor tödlicher Drogen-Gefahr

Der Konsum von Fentanyl-basierten Drogen ist extrem riskant – davor warnt der Dortmunder Oberbürgermeister. Er fordert regelmäßiges Drug-Checking angesichts steigender Todesfälle.
Suchtexperten warnen davor, dass es wegen mehr synthetischen Stoffen im Heroin bald drastisch steigende Zahlen bei den Drogentoten geben könnte. Den Experten zufolge werden Heroin immer häufiger synthetische Opioide wie Fentanyl oder Nitazene beigemischt.
Um Drogenkonsumenten zu schützen, hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) das Modellprojekt "Rapid Fentanyl Tests in Drogenkonsumräumen" (RAFT) ins Leben gerufen. Während der Laufzeit des Projekts konnten Abhängige ihr Heroin kostenlos und freiwillig in Schnelltests auf Beimischungen von Fentanyl untersuchen lassen. Der von der Aidshilfe betriebene Konsumraum in Dortmund hat sich daran beteiligt.
Keine Fentanyl-Beimischung im Testzeitraum
Hier hat es im Testzeitraum keinen einzigen Hinweis auf Fentanyl-Beimischung gegeben. "Wir wissen, dass dies eine Momentaufnahme ist, aber es wird notwendig sein, dies dauerhaft im Blick zu haben. Daher ist es zwingend, dass die Drug-Checking-Methode ein Regelangebot wird", fordert Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Fentanyl ist ein synthetisch hergestelltes Opiat. Es hat eine bis zu 100-mal höhere Wirkung als Heroin, Konsumierende würden davon überrascht. Der Stoff beeinträchtigt die Atmung, was schnell tödlich verlaufen könne. Meldungen von zahlreichen Drogennotfällen in Irland, England und Wales lassen demnach darauf schließen, dass die synthetischen Opioide in Europa auf dem Vormarsch sind. Auch in Deutschland seien sie schon nachgewiesen worden.
Hohe Nachfrage nach Drogentests in Deutschland
Bundesweit hatten sich 17 Drogenkonsumräume an dem Modellprojekt beteiligt. Das Angebot, Drogen testen zu lassen, wurde bundesweit von 70 Prozent der Konsumenten angenommen. 3,6 Prozent der bundesweit getesteten Proben wurden positiv auf Fentanyl getestet.
Die zuletzt gestiegenen Zahlen von Drogentoten, insbesondere in NRW mit 703 Todesfällen im Jahr 2022 und Dortmund mit 31 Todesfälle im Jahr 2022, unterstreichen der Stadtverwaltung zufolge die Forderung des Sonderstabs "Ordnung und Stadtleben" und des Oberbürgermeisters zur Fortführung dieser und weiterer Drug-Checking-Methoden. "Für uns ist klar: Diese Art von Schnelltests muss es regelhaft geben. Das ist unsere klare Erwartung an den Gesundheitsminister, das müssen wir schnell und umfänglich einführen. Es darf kein Modellversuch bleiben", so Oberbürgermeister Westphal.
- Mit Material der dpa
- dortmund.de: Stadt behält Fentanyl-Verbreitung weiterhin im Blick