"Die Partei" will die BRN veranstalten: "Notfalls wird es eine Demo"
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr fΓΌr Sie ΓΌber das Geschehen in Deutschland und der Welt.
"Die Partei" Dresden drΓ€ngt sich als Gesamtveranstalter der "Bunten Republik Neustadt" auf. Wie ernst gemeint ist dieser Vorschlag, Herr Aschenbach?
Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause erteilte die Stadtverwaltung auch 2023 der "Bunte Republik Neustadt" (BRN) eine Absage. Die Stadt argumentiert mit Sicherheitsbedenken und dass kein Gesamtveranstalter gefunden werden konnte β bis jetzt.
Der Dresdner Stadtrat und Vorsitzende der Satirepartei "Die Partei", Max Aschenbach, will in die Bresche springen. Am Dienstag verkΓΌndete Aschenbach in einer offiziellen Mitteilung: "Die BRN '23 findet doch statt! Die Partei ΓΌbernimmt die Verantwortung als Gesamtveranstalter."
Bunte Republik Neustadt im Wandel
Von 1990 bis 2019 wurde die BRN als Stadtteilfest der ΓuΓeren Neustadt organisiert: Nach Veranstalterangaben hat sich das Fest von einer "politischen Republik gegen Spekulation, Mietwucher, ZerstΓΆrung und Vertreibung der Bewohner zum Nachbarschafts-, Kunst- und Kulturfest" entwickelt.
"Die Partei" ist dafΓΌr bekannt, politische Sachverhalte ad absurdum zu fΓΌhren. Doch dieses Mal scheint es anders: Klar, es sei absurd, dass ein Fest, das ursprΓΌnglich von Anwohnerinnen und Anwohnern organisiert wurde, einen Gesamtveranstalter braucht, sagt Aschenbach t-online. Aber in erster Linie gehe es dem Dresdner darum, die BRN zu retten β auch wenn der 37-JΓ€hrige dafΓΌr Veranstalter des Stadtteilfests werden muss: "Ich sehe darin eine historische Chance, die BRN zu entkommerzialisieren."
Wir benΓΆtigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie kΓΆnnen diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Mit anderen Vereinen hat sich der Stadtrat allerdings noch nicht abgestimmt β es ist erstmal ein Alleingang der "Partei": "Wer soll auch was dagegen haben, auΓer vielleicht die Kneipen?", so Stadtrat Aschenbach. "Notfalls wird es eine Demo β aber die BRN wird ganz sicher stattfinden."
"Stadt will BRN loswerden"
Dass die BRN auch dieses Jahr wieder abgesagt wird, sei absehbar gewesen: "Seit Jahren hat die Stadt mit ihrem Hin und Her und den Insel-LΓΆsungen bewiesen, dass Dresden die BRN eigentlich loswerden mΓΆchte", sagt Aschenbach. "Ich hΓ€tte nur nicht mit so einer stumpfen Absage gerechnet."
Am Donnerstag wird im NeustΓ€dter Stadtteilhaus ΓΌber die Zukunft der BRN diskutiert. Dass Aschenbach diesem Treffen vorweggreift, liege daran, dass sich das Treffen gar nicht mit dem diesjΓ€hrigen Stadtteilfest beschΓ€ftigen wΓΌrde: "Sondern nur wie die BRN wieder einmal werden soll." Aschenbach will die BRN 2023 allerdings auf keinen Fall abschreiben und hofft, den Charakter des Treffens mit dem VorstoΓ der "Partei" zu verΓ€ndern.
- Telefonisches Interview mit Max Aschenbach
- Webseite der 'Bunten Republik Neustadt'
- Eigene Recherchen