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"Heibo" geräumt: Warum die Polizei am zweiten Tag schneller vorankam


Protestcamp "Heibo" geräumt
Warum die Polizei am zweiten Räumungstag deutlich schneller vorankam

Von t-online, mgr

Aktualisiert am 16.02.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230216-911-004866Vergrößern des BildesPolizisten entfernen, von einer Hebebühne aus, einen Aktivisten von einem Baum. (Quelle: Sebastian Kahnert)
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Bis zu fünf Tage sollte der Polizeieinsatz bei Dresden dauern: Am Mittwoch wurden 17 Personen aus dem Protestcamp geholt, am Donnerstag die restlichen 37.

Das Protestcamp im Waldstück Heidebogen, kurz "Heibo", nördlich von Dresden ist geräumt: Am Donnerstagnachmittag wurde die letzte Klimaaktivistin aus luftiger Höhe geborgen. Die Frau hatte sich in einer Dixi-Toilette verschanzt, die zwischen zwei Bäumen auf einer Palette schwebte.

Am Mittwoch, dem ersten Tag der Räumung, war die Polizei – bis in die Abendstunden hinein – damit beschäftigt, 17 Personen aus dem Camp zu bringen. Am zweiten Tag der Räumung waren gegen 14.30 Uhr die restlichen 37 Waldbesetzer auf den Boden gebracht worden – darunter auch ein 12-jähriger Junge. Nach Einschätzung der parlamentarischen Beobachterin Merle Spellerberg (Grüne) habe das daran gelegen, dass die Höheninterventionsteams am Donnerstag bereits um 7.30 Uhr im Einsatz waren – durch die am Vorabend entfernten Tripods an der Grube war zudem der Weg in den Wald frei.

Nun stehen nur noch Restarbeiten und die Rodung des Geländes an. Seit gut eineinhalb Jahren hatten in dem Camp Naturschützer gegen den Kiesabbau in dem Waldstück protestiert.

Wie die Polizei mitteilte, wurde bei der gesamten Räumungsaktion niemand verletzt. Auch am Donnerstag waren mehrere Aktivisten der Aufforderung der Polizei gefolgt, die Baumhäuser freiwillig zu verlassen. Andere wurden von Beamten auf Hebebühnen gezogen und nach unten gebracht. Eine junge Frau hatte sich in der Spitze eines Baumes angeseilt und kletterte den Höhenrettern schließlich entgegen.

"Professioneller Polizeieinsatz"

Am Mittwochabend entdeckte die Polizei eine Frau, die sich nach Abschluss des gestrigen Einsatzes mit Gurten in einem Baum festschnallte. Nachdem Einsatzkräfte mit ihr gesprochen hätten, sei sie freiwillig heruntergekommen. Die Frau erhielt einen Platzverweis und wurde von den Polizisten ohne weitere Maßnahmen entlassen. Laut den Beamten verlassen die meisten Aktivisten bis auf wenige Ausnahmen das Camp freiwillig.

"Der Einsatz ist großenteils professionell abgelaufen, abgesehen von einzelnen Vorgängen, wo die Polizei weniger sorgsam vorgegangen sind", so Spellerberg. Die Polizeidirektion von einem reibungslosen Einsatz, die Aktivisten seien friedlich gewesen: "Der Einsatz war überhaupt nicht mit Lützerath zu vergleichen", erklärte eine Polizeisprecherin t-online.

Allerdings empörten sich einige Aktivisten über die Kommunikation und das Auftreten der Polizei: "Anders als die Polizei behauptet, kann auf keinen Fall von "friedlich" oder "kommunikativ" gesprochen werden", teilten sie mit. Die Gruppe sei schockiert und wütend.

Am Mittwoch begannen die Räumungsarbeiten des Waldstücks, das im lokalen Sprachgebrauch "Heibo" genannt wird. Das Unternehmen KBO in Ottendorf-Okrilla will in der Region weiter Kies abbauen und besitzt dafür die Genehmigung.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Polizeidirektion Görlitz
  • Telefonat mit Merle Spellerberg
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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