Skandal bei Dresdner Fußballverein: Vorstand filmte Minderjährige nackt unter Dusche

Er hatte einen Camcorder versteckt, um minderjährige Kickerinnen beim Duschen zu filmen. Der Schuldige blieb jahrelang unbehelligt. Jetzt wurde er verurteilt.

Beim 1. FFC Fortuna Dresden sorgte der Fall für große Verunsicherung – und das über Jahre: 2017 hatten minderjährige Fußballerinnen in der Dusche einen laufenden Camcorder entdeckt. Neun Spielerinnen, alle jünger als 17 Jahre, waren von dem Gerät gefilmt worden, während sie nackt unter der Dusche standen.

Erst vor wenigen Monaten wurde dann der Schuldige erwischt: Es war Ex-Vorstand Ulf W., der damals im Frauenfußballverein für die Verwaltung zuständig war und für den Verein fotografierte. In einem anderen Fall war er in den Fokus von Ermittlungen geraten, es ging laut "Bild" um Kinderpornografie. Im Zuge einer Durchsuchung musste W. 2022 Fingerabdrücke und eine DNA-Probe abgeben. Volltreffer: Die 2017 sichergestellte Kamera konnte ihm eindeutig zugeordnet werden.

Gericht in Dresden: Urteil am Donnerstag

Am Donnerstag stand W. nun in Dresden vorm Amtsgericht. Er hatte einen Strafbefehl über 9.000 Euro nicht akzeptiert. Vor Gericht sagte der Einzelhandelskaufmann: "Es tut mir alles so leid. Ich habe hohe Schulden, kann das nicht bezahlen."

Damit hatte er Erfolg: Laut "Tag24" wurde die Geldstrafe auf 5.400 Euro reduziert. Zahle er nicht, müsse er 120 Tage ins Gefängnis.

Kinderporno-Ermittlungen laufen noch

Das Portal zitierte im Bericht über das Urteil eine ehemalige Betreuerin: "Nach dem Vorfall hat er immer scheinheilig gefragt, ob es was Neues gibt." Etwa ein Jahr später habe W. dann seinen Posten aufgegeben. "Vielleicht bekam er kalte Füße", sagte ein anderes Vereinsmitglied "Tag24".

Für W. ist die Auseinandersetzung mit der Justiz indes noch nicht vorbei. Die Ermittlungen in dem Kinderpornografie-Verfahren laufen noch.