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Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe: SKD-Chefin verteidigt umstrittenen Deal


"40.000 Euro waren private Gelder"
SKD-Direktorin verteidigt umstrittenen Juwelendeal

Von t-online, mgr

Aktualisiert am 06.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 133881740Vergrößern des BildesMarion Ackermann auf einer Pressekonferenz (Archiv): Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen äußerte sich erstmals zu den Vorwürfen, kriminelle Strukturen unterstützt zu haben. (Quelle: Sylvio Dittrich/imago-images-bilder)
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War der missglückte Juwelenrückkauf eine Kompetenzüberschreitung? SKD-Chefin Marion Ackermann äußert sich zu den Vorwürfen. Wird sie zurücktreten?

Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Marion Ackermann, hat den missglückten Rückkauf eines prominenten Beutestücks aus dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe verteidigt. Die 58-Jährige hatte einem niederländischen Betrüger 40.000 Euro gegeben, um den Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens zurückzukaufen und dessen Echtheit zu prüfen.

Allerdings verschwand er nach einem Treffen mit Ackermann, dem SKD-Verwaltungschef und einem holländischen Kunstdetektiv in Antwerpen mit dem Geld. Der Betrüger wurde inzwischen zu einer Haftstrafe verurteilt. Hier lesen Sie mehr über einen Betrug, der "so gut war, weil er so schlecht war".

Trotz schwerwiegender Vorwürfe: Ackermann schließt Rücktritt aus

In einem Interview mit der "Sächsischen Zeitung" wehrte sich Ackermann nun gegen die Vorwürfe des Sächsischen Rechnungshofs, kriminelle Strukturen finanziert und damit ihre Kompetenzen überschritten zu haben. "Ich bin mir meiner selbst sehr sicher", sagte sie und auf die Frage, ob sie zurücktreten wird: "Nein, natürlich nicht!"

Der Rechnungshof hatte in seinem Jahresbericht bemängelt, dass der SKD offensichtlich das Verständnis fehle, Teil der Staatsverwaltung zu sein. Die Entscheidung, Diebesgut zurückkaufen zu wollen, sei nur von Eigeninteressen der SKD geprägt gewesen, Risiken und Folgewirkungen derartiger Geschäfte für den Freistaat unbeachtet geblieben: "Transaktionen im kriminellen Milieu" überschritten klar die Handlungskompetenz.

"40.000 Euro waren private Gelder"

Ackermann konterte, dass die SKD um Hilfe gebeten wurde, weil die Polizei die Echtheit von Kunstwerken nicht einschätzen könne. "Und die Initiative ging nicht von uns aus, sondern von privaten Spendern." Die 40.000 Euro seien somit kein staatliches, sondern privates Geld. "Das ist der entscheidende Unterschied. Für private Gelder ist der Rechnungshof nicht zuständig." Im Mai hatte Ackermann vor dem Dresdner Landgericht ausgesagt, dass es "uns allen bewusst war", dass es ein Betrug sein könnte.

Außerdem machte die Generaldirektion Hoffnung, dass die zurückgegebenen Juwelen bald wieder in den Kunstsammlungen zurückkehren könnten. "Wir werden erst einmal die Juwelen in ihrem jetzigen Zustand ausstellen und sie parallel Stück für Stück restaurieren sowie hierfür eine internationale Expertenkommission einberufen", so Ackermann.

Verwendete Quellen
  • seachsische.de: SKD-Chefin Ackermann zur Rechnungshof-Rüge: "Es war kein staatliches Geld" (kostenpflichtig)
  • rechnungshof.sachsen.de: Jahresbericht 2022
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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