Besonders der Osten schwitzt Tropennacht-Rekord an vielen Wetterstationen

Der Tag heiß, die Nacht ohne Linderung: Mittwoch sind mehrere Allzeit-Rekorde gepurzelt. Bleibt das jetzt so?
Der Osten glüht fast flächendeckend in Orange: Die Karte des Wetterdienstes "Kachelmannwetter" offenbart beeindruckende Temperaturwerte – und erklärt, wieso viele am Mittwoch mit an der Haut klebendem Bettlaken aufgewacht sind. "Es war an einigen Wetterstationen die wärmste Nacht seit Beginn der Aufzeichnungen", konstatiert ein Kachelmann-Meteorologe bei Twitter.
Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bestätigen das. Am heißesten war die Nacht zu Mittwoch demnach in Dresden am Flughafen, wo 24,1 Grad gemessen wurden. Ein Allzeitrekord: So wenig nächtliche Abkühlung gab es hier noch nie.
Tropennacht im Osten: So heiß war es
Ebenfalls einen Allzeit-Rekord verzeichneten Leipzig-Holzhausen mit 23,2 Grad und die Wetterstation an der Universitätssternwarte in Jena, wo seit 1813 noch nie mehr als die 22,5 Grad der vergangenen Nacht gemessen wurden.
In Hoyerswerda wurde mit 22,4 Grad immerhin der höchste Tiefstwert festgestellt, den es je in einem Juli gab. In Berlin-Tempelhof erreichte das Thermometer 21,4 Grad – kein Rekord, aber immer noch ein Wert, der locker für eine sogenannte Tropennacht reicht. Dieser Begriff wird von Meteorologen verwendet, wenn in einer Nacht das Thermometer niemals unter 20 Grad fällt.
Meteorologe verspricht kühlende Atlantikluft
Den Grundstein für die nächtlichen Rekordwerte im Osten hatte laut DWD der heiße Dienstag gelegt. Subtropische Luftmasse aus dem Mittelmeerraum sorgten für schwüles Klima. "Und dann zogen gegen Abend Wolken auf, die ein Abstrahlen verhinderten", erklärte DWD-Meteorologe Marcel Schmid t-online. Heißt: Die drückend warmen Luftmassen konnten nicht weg.
Die gute Nachricht: In der Nacht zu Donnerstag soll es schon ganz anders werden. "Da erreicht uns Atlantikluft, man kann dann schön durchlüften", verspricht Schmid.
Für Sachsen prognostiziert der Meteorologe um die 16 Grad, in anderen Ost-Regionen könne das Thermometer bis auf 11 Grad fallen.
Bis 37 Grad: Ab Donnerstag wird es tagsüber immer heißer
Tagsüber dreht das Wetter im Osten dann allerdings allmählich wieder mehr und mehr auf: bis zu 27 Grad am Donnerstag, an die 30 Grad am Freitag und Samstag 32 bis 36, mancherorts vielleicht sogar 37 Grad.
Dabei wird es überwiegend freundlich bleiben, bis das Wetter in der Nacht zu Sonntag wahrscheinlich umschlägt. Dann werden Regen und möglicherweise auch Gewitter erwartet.
- Telefonat mit einem Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes
- kachelmannwetter.com: Mindesttemperaturen vom 12. Juli 2023