Beinahe abgerissen In dieser Stadt stehen 4.000 denkmalgeschützte Häuser

Gut eine Autostunde von Dresden entfernt liegt Deutschlands größtes Flächendenkmal. Fast wäre die komplette Görlitzer Altstadt den Plattenbauten gewichen – der Mauerfall verhinderte die bereits beschlossene Zerstörung.
Wer heute durch die Görlitzer Altstadt flaniert, kann kaum glauben, wie knapp die Stadt der totalen Zerstörung entging. Die DDR-Führung hatte bereits konkrete Pläne, die heruntergekommene Altstadt abzureißen und mit Plattenbauten zu überziehen.
Wie viele der heutigen rund 4.000 Baudenkmale mehrerer Jahrhunderte tatsächlich vom Abriss betroffen gewesen wären, ist unklar – aber viele waren bedroht. Egal ob Gotik, Renaissance, Barock oder Jugendstil.
Dann kam der 9. November 1989. Die Mauer fiel – und mit ihr die Abrisspläne. Was folgte, war eine der größten Rettungsaktionen der deutschen Denkmalpflege. Millionen flossen in die Sanierung der verfallenen Pracht.
Hollywood liebt "Görliwood"
Heute wird Görlitz oft als das flächengrößte zusammenhängende Denkmalgebiet Deutschlands bezeichnet. Die Stadt überstand den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet. Die gerettete Kulisse zieht nicht nur Touristen an. Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" mit Brad Pitt wurde hier gedreht, ebenso Wes Andersons "Grand Budapest Hotel". Das Jugendstilkaufhaus am Demianiplatz verwandelte sich in ein Filmhotel, durch das Stars wie Tilda Swinton flanierten.
Die Medien tauften die Stadt "Görliwood" – heute ist der Name als Marke eingetragen. Kein Wunder: Im Innenhof des Rathauses braucht es nur Kameras und Schauspieler für eine perfekte Mittelalterszene.
- goerlitzportrait.de: Das Wunder von Görlitz | Auferstanden aus Ruinen
- strassburg-passage.de: Architektur in der Europastadt Görlitz / Zgorzelec
- outdooractive.com: Jugendstilkaufhaus, Görlitz
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