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Carolabrücke in Dresden: Elbe-Hochwasser? Experte warnt vor anderen Gefahr


Carolabrücke in Dresden
Elbe-Hochwasser? Experte warnt vor einer anderen Gefahr


Aktualisiert am 13.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Brückeneinsturz in DresdenVergrößern des Bildes
Die Carolabrücke in Dresden: Der Teilabriss hat nun begonnen. (Quelle: Robert Michael/dpa/dpa-bilder)

Ein Wasserrückstau durch Hochwasser an der Unfallstelle ist nicht das größte Problem, sagt ein Dresdner Hydrologe. Und warnt vor einer anderen Gefahr.

Der Pegel der Elbe in Dresden steigt. Am Sonntagmittag könnte er bereits bei vier Metern liegen und irgendwann auch die eingestürzten Brückenteile überspülen. Viel entscheidender sei allerdings, wie stark sie umspült werden, sagte der Dresdner Hydrologe Jürgen Stamm t-online. Der Professor der TU Dresden vermutet, dass es dort, wo die Brücke liegt, zu einer sogenannten Kolkwirkung kommt.

Das ist ein physikalischer Effekt, der auch an Brückenpfeilern entstehen würde, wenn sie nicht durch einen um den Pfeiler auf der Flusssohle liegenden Kolkschutz gesichert wären. Die erhöhte Umströmung um Pfeiler im Wasser lasse sich an den Brückenpfeiler der Augustusbrücke leicht beobachten.

Teilabriss der Carolabrücke hat begonnen

"Im schlimmsten Fall könnte diese Kolksituation das Brückenelement ein wenig in Bewegung bringen." Je höher der Wasserspiegel und der Durchfluss steigen, desto stärker werde diese Wirkung. Möglich sei dann sogar, dass schräg hängende Brückenelemente komplett abbrechen, warnt Stamm. "Deshalb sollten die Brückenteile so schnell wie möglich aus der Elbe geborgen werden."

Video | Teilabriss der Carolabrücke in Dresden hat begonnen
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Quelle: dpa

Die Einsatzkräfte brachten den maroden Brückenteil in der Nacht auf Freitag mit mehreren Sprengungen zum Einsturz. Ein weiterer Brückenzug mit Fahrspuren für Autos steht dagegen noch.

Ein Feuerwehrsprecher sagte t-online am Morgen, dass die Abrissarbeiten an dem Brückenzug damit planmäßig verlaufen seien. Spezialmaschinen sollen die Bruchstücke nun zerkleinern, damit diese abtransportiert werden können. Die Zeit für die Einsatzkräfte drängt jedoch mit Blick auf Sonntag. In unserem Newsblog lesen Sie mehr zu den Entwicklungen.

So beeinflusst die eingestürzte Carolabrücke den Elbpegel

Die Auswirkungen der eingestürzten Teile der Dresdner Carolabrücke auf den Wasserstand der Elbe sind hingegen begrenzt, sagt Hydrologe Stamm, und weiter: "Der Aufstau wirkt im Wesentlichen nur gegen die Strömung. Richtung Meißen hat es keinen Einfluss".

Aber auch in Stromrichtung beschränke sich die Wirkung größtenteils auf wenige Hundert Meter. Zwischen Carola- und Albertbrücke erwartet Stamm den größten Aufstau. In diesem Bereich seien aufgrund der breiten Elbufer kaum Schäden zu erwarten.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Jürgen Stamm, Inhaber der Professur Wasserbau der TU Dresden
  • umwelt.sachsen.de: Aktuelle Wasserstände bzw. Prognosen für Elbe (Dresden und Pirna)
  • Pressekonferenz zur eingestürzten Carolabrücke am 12. September 2024
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