Bis zum Wochenende Großer Streik in Dresdner Brauereien

In Sachsens Brauereien wird gestreikt – auch im Dresdner Umland. Warum die Beschäftigten so wütend sind und was das für Biertrinker bedeuten könnte.
Die Tarifauseinandersetzung in der sächsischen Brauwirtschaft erreicht eine neue Eskalationsstufe. Am Donnerstagmorgen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zu mehrtägigen Streiks in mehreren Brauereien aufgerufen – betroffen sind unter anderem die Radeberger Brauerei sowie das Freiberger Brauhaus im Dresdner Umland.
Die Streikmaßnahmen sollen laut NGG bis zum Wochenende andauern. Neben Radeberg und Freiberg legen auch Beschäftigte der Sternburg-Brauerei in Leipzig und der Krostitzer Brauerei die Arbeit nieder. Alle betroffenen Betriebe gehören zur Radeberger Gruppe, der größten Brauereigruppe Deutschlands.
NGG will mehr Geld für Mitarbeiter
Hintergrund ist ein festgefahrener Tarifkonflikt für das Gebiet Sachsen-Thüringen. Die NGG fordert ein Lohnplus von sieben Prozent sowie 100 Euro mehr für Auszubildende. Die Arbeitgeberseite habe bislang kein Angebot vorgelegt. Laut NGG liegen die Löhne in der Region mehrere hundert Euro unter dem bundesweiten Branchenniveau – bei gleichzeitig längerer Wochenarbeitszeit.
"Mehrtägige Streiks hat es in der Brauwirtschaft in Sachsen seit Jahrzehnten nicht gegeben. Das ist ein deutliches Signal", erklärte NGG-Verhandlungsführer Uwe Ledwig. Er forderte die Radeberger Gruppe auf, ihre "Blockadehaltung" aufzugeben.
Erste Warnstreiks Ende Juni hatten bereits Auswirkungen auf Produktion und Lieferfähigkeit gezeigt. Auch an anderen Standorten der Braugruppe, etwa in Berlin und Schleswig-Holstein, soll gestreikt werden. Nach Gewerkschaftsangaben konnten dort zuletzt rund 24 Millionen Flaschen nicht abgefüllt werden. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. August angesetzt.
- Pressemitteilung der NGG, 08.07.2025