150 Tonnen unterwegs Spektakulärer Mega-Transport in der Nacht

Spektakulärer Nacht-Transport in Dresden: Zwei 78-Tonnen-Anlagen rollen zum Infineon-Werk. Warum sogar Straßenbahn-Leitungen angehoben werden mussten.
Ein außergewöhnlicher Schwerlasttransport hat in der Nacht zu Donnerstag für stundenlange Verkehrsbeeinträchtigungen in Dresden gesorgt. Das berichten ein Reporter vor Ort und das Portal "Tag24".
Zwei jeweils fast 30 Meter lange und mehr als 78 Tonnen schwere "Coldboxen" mussten vom Alberthafen zur Baustelle des neuen Infineon-Werks an die Königsbrücker Straße im Norden der Stadt transportiert werden – begleitet von Straßensperrungen und einer Polizeieskorte.
Die beiden Großelemente einer Luftzerlegungsanlage von "Air Liquide Electronics" waren in den vergangenen Monaten unter anderem per Schiff in die sächsische Landeshauptstadt transportiert worden. Die letzten 15 Kilometer zum Zielort mussten dann per Schwerlasttransport zurückgelegt werden.
DVB-Mitarbeiter müssen Oberleitungen anheben
Da ein derartiger Transport durchs Stadtgebiet am Tage nicht möglich ist, brach der Konvoi am Mittwoch gegen 23 Uhr am Alberthafen auf. Auf der Route führte der Weg vom Flügelweg laut dem Reporter unter anderem über die Kötzschenbroder Straße, die A4 und den Moritzburger Weg zu dem Industriegelände in Norddresden.
Monteure der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mussten die Oberleitungen der Straßenbahn an mehreren Stellen anheben, damit der riesige Transport überhaupt passieren konnte. Während man die Strecke normalerweise mit dem Auto in zehn bis 15 Minuten zurücklegt, benötigten die Schwerlaster in der vergangenen Nacht mehrere Stunden.
Bau der Infineon-Chipfabrik im Zeitplan
Die "Coldboxen" sind das Herzstück zweier neuer Luftzerlegungsanlagen, die hochreinen Stickstoff für die Halbleiterherstellung produzieren. Bei der Luftzerlegung wird Umgebungsluft angesaugt und gereinigt, anschließend verdichtet und auf minus 196 Grad gekühlt.
Anfang Mai wurde bekannt, dass der Bau der Infineon-Chipfabrik im Zeitplan liegen soll. Die Produktion in der "Smart Fab" soll bereits im kommenden Jahr starten. Dort werden dann Halbleiter für die Autoindustrie und den Bereich Erneuerbare Energien gefertigt, welche die Dekarbonisierung und Digitalisierung befördern sollen. Der Ausbau schafft etwa 1.000 neue Arbeitsplätze in Dresden.
- Reporter vor Ort
- tag24.de: Riesige Fracht mitten in der Nacht: Hier rollen mehr als 150 Tonnen durch Dresden
- Eigene Berichterstattung