Plage breitet sich aus Gefährliche Ameisen bilden "Superkolonien" – auch in Dresden

Die Große Drüsenameise breitet sich in Dresden aus. Die eingeschleppte Art wurde bereits in drei Stadtteilen nachgewiesen und kann Strom- und Internetausfälle verursachen.
Die eingeschleppte Ameisenart Tapinoma magnum hat sich in drei sächsischen Orten ausgebreitet. Das Landesamt für Umwelt, Geologie und Landwirtschaft bestätigte Funde in Dresden-Übigau, Dresden-Langebrück und Coswig. Die auch als Große Drüsenameise bekannte Art kann in Wohnhäuser eindringen und technische Infrastruktur beschädigen.
Bernhard Seifert, ehemaliger Leiter der Sektion Fluginsekten am Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz, hat die Vorkommen in Dresden-Langebrück und einem Gartencenter in Coswig klassifiziert. Der Experte verfasste mehrere Fachartikel zur Ameisengattung Tapinoma.
Tapinoma-Ameisen siedeln sich über Pflanzen oder Gemüse an
Die Ausbreitung erfolgt laut Seifert hauptsächlich durch den Import mediterraner Kübelpflanzen über Gartencenter oder durch Gemüseanbau. "Da in Gärten immer mehr mediterrane Pflanzen gesetzt werden oder Restaurants ihren Außenbereich gern mit Olivenbäumen schmücken, ist auch in Sachsen eine weite Verbreitung zu erwarten", erklärt der Experte.
Die schwarze Ameise misst trotz ihres wissenschaftlichen Namens ("magnum" bedeutet groß) nur zwei bis vier Millimeter. Charakteristisch sind die erheblichen Größenunterschiede zwischen den Arbeiterinnen – manche sind doppelt so groß wie andere. Bei Bedrohung stößt die Ameise einen intensiven Duftstoff aus. Oft bewegen sich die Tiere auf Ameisenstraßen, und um ihre Nesteingänge bilden sich auffällige Sand- und Erdhügel.
Gefährliche Ameisen erst seit kurzem in Sachsen bekannt
In der badischen Stadt Kehl verursachten die Insekten bereits Strom- und Internetausfälle. Seit Frühjahr 2025 ist die Art auch in Sachsen bekannt. Zuvor kam sie in Deutschland hauptsächlich in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen vor.
Die Bekämpfung gestaltet sich schwierig, da die "Superkolonien" Hunderttausende bis Millionen Tiere umfassen. Experten raten Privatpersonen vom Einsatz von Insektiziden ab, da diese meist nicht die gesamte Kolonie beseitigen und in Innenräumen gesundheitsschädlich sein können. Bei einem Befall empfehlen Forscher, die Kommune zu informieren. In Kehl werden beispielsweise Heißwassergeräte zur gezielten Bekämpfung eingesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa
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