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Ameisen-Invasion in Dresden: Gefährliche Art auch in der Stadt entdeckt


Superkolonien befürchtet
Gefährliche Art offenbar auch in Ostdeutschland entdeckt

Von t-online, pb

18.06.2025 - 20:10 UhrLesedauer: 2 Min.
Ameisen der Art Tapinoma magnum stürzen sich auf einen Regenwurm (Symbolfoto): Die Ameisenart wird in immer mehr Landesteilen nachgewiesen.Vergrößern des Bildes
Ameisen der Art Tapinoma magnum stürzen sich auf einen Regenwurm (Symbolfoto): Die Ameisenart wird in immer mehr Landesteilen nachgewiesen. (Quelle: Roberto Piras/imago)
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Sie riechen nach ranziger Butter und zerbeißen Stromkabel. Jetzt wurde die spezielle Ameisenart auch in Sachsen entdeckt. Das sagen Experten dazu.

Nach den massiven Problemen mit invasiven Ameisen in Teilen von Baden-Württemberg hat ein Experte laut einem Bericht nun erstmals Exemplare der aggressiven und bissigen Art auch in Ostdeutschland entdeckt. "Wir haben bisher zwei offiziell bestätigte Funde in Ostdeutschland. Einen in Dresden-Langebrück und einen weiteren bei einem Gartencenter in Coswig", sagte Dr. Bernhard Seifert gegenüber den "Dresdner Neuen Nachrichten" am Mittwoch.

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Der Ameisenexperte vom Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz hat die beiden Tapinoma magnum-Proben demnach im Labor bestätigt. Die aus dem Mittelmeerraum stammende Große Drüsenameise, so ihr deutscher Name, sorgte im Frühjahr vor allem in der badischen Grenzstadt Kehl für Schlagzeilen. Dort zerfraßen die Insekten Strom- und Internetkabel, krabbelten in Autos und nisteten sich in Spülmaschinen ein.

Tapinoma magnum: Superkolonien mit enormer Größe

"Es ist eigentlich ein Wunder, dass es massive Ausbrüche in Südwest-Deutschland gab, aber bisher keine Meldungen aus Thüringen oder Sachsen", so Seifert gegenüber der Zeitung. Das hätte aber nicht daran gelegen, dass die Große Drüsenameise erst jetzt nach Ostdeutschland gekommen sei – wahrscheinlicher sei, dass die bisherigen Ameisenkolonien noch nicht so groß sind und deshalb bis dato nicht entdeckt wurden.

Der Experte plädiert deshalb dafür, schnell zu handeln: "Wenn man früh genug reagiert, lässt sich eine weitere Ausbreitung von Superkolonien vielleicht noch verhindern." Genau diese Superkolonien können zum Problem werden: Andere Ameisenarten bekämpfen sich untereinander – nicht so die verschiedenen Völker der Tapinoma magnum.

Sie schließen sich vielmehr zusammen und können so Hunderte oder sogar Tausende Königinnen ausbilden – und sich dadurch auch rasant vermehren. Bis zu 20 Hektar kann eine solche Superkolonie einnehmen, heißt es in dem Bericht der "Dresdner Neuen Nachrichten".

Woran erkennt man die Tapinoma magnum?

Die schwarze Tapinoma magnum sieht auf den ersten Blick aus wie eine heimische Ameise, was den Kampf gegen sie erschwert. Fachleuten zufolge können die Insekten zwar keine Krankheiten übertragen, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sie bei Menschen zu kurzfristigen Allergien führen. Betroffene Anwohner berichten zudem von psychischen Belastungen durch die Ameisenplage.

Laut dem Ameisenfachmann Manfred Verhaagh vom Karlsruher Naturkundemuseum kommen die Insekten inzwischen nicht nur im Südwesten vor, sondern auch in Köln und Hannover. Vorkommen von Tapinoma-Ameisen sind über zahlreiche Sandhügel an Bordsteinen und Gehwegen zu erkennen. Ein Tipp des Experten Verhaagh: Die Tiere riechen beim Zerdrücken nach ranziger Butter.

Verwendete Quellen
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