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Nachweis in Köln: Große Drüsenameise breitet sich explosionsartig aus


Sie bilden riesige Kolonien
Neue Ameise bedroht Schulen – Nachweis in Köln

Von t-online, shh

27.05.2025 - 10:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Ameise der Art Tapinoma magnum (Symbolbild): Sie unterscheiden sich kaum von heimischen Ameisen.Vergrößern des Bildes
Eine Ameise der Art Tapinoma magnum (Symbolbild): Die Tiere können Stromausfälle oder schwere Schäden an Gebäuden verursachen. (Quelle: Uli Deck/dpa)
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Eine neue Ameisenart aus dem Mittelmeerraum erobert Deutschland. Die Tiere befallen bereits Spielplätze und Schulen.

Die Große Drüsenameise (Tapinoma magnum) ist laut Angaben des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr erstmals in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Dietmar Brockes hervor. Demnach seien im niederrheinischen Sonsbeck in einem Straßenzug zahlreiche Tiere entdeckt worden.

Die Ameisenart, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, breitet sich seit Jahren in Deutschland aus. Das Bundesamt für Naturschutz führt die Große Drüsenameise als potenziell invasive Art auf der Beobachtungsliste. Sie könnte nach der Asiatischen Hornisse und der Nosferatu-Spinne zur nächsten problematischen Art in Nordrhein-Westfalen werden.

NRW: Bedrohliche Ameisenart entdeckt – Tiere bilden riesige Kolonien

Denn die invasive Art breitet sich rasant aus. Die Tiere bilden oft riesige, sogenannte "Superkolonien" mit Tausenden Tieren. Diese können Gebäude, Straßen oder Gehwege befallen und dadurch schwere Schäden anrichten. Aus anderen Ländern sind bereits Strom- oder Internetausfälle bekannt, die durch die Superkolonien der Großen Drüsenameise verursacht wurden.

Video | Die Asiatische Hornisse ist im Anflug
Die in Berlin-Schöneberg gefundene Asiatische Hornisse im betäubten Zustand: Das Insekt wurde erstmals im September 2024 in der Hauptstadt nachgewiesen.
Video lädt
Quelle: Glomex

In Deutschland ist im baden-württembergischen Kehl seit Monaten ein Spielplatz gesperrt, weil sich die Ameisen dort eingenistet haben. In Hessen wurden zahlreiche Tiere in Lampen und Heizkörpern in einem Klassenraum in einer Grundschule gefunden. Bisher waren die Tiere vor allem in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz, sowie in Belgien und Frankreich eingewandert – nun auch in NRW.

Bei einer Fachkonferenz zur Eindämmung der Ameisenart in Offenburg erklärten Forscher, dass die Tiere auch bereits in Köln oder Hannover entdeckt worden seien.

Große Drüsenameise: Tiere verursachen Stromausfälle – Schulen befallen

Besonders tückisch: Die Große Drüsenameise sieht den heimischen Ameisenarten sehr ähnlich, lässt sich also nicht auf den ersten Blick erkennen. Bevölkern die Kolonien allerdings erstmal ein Gebäude, ist gegen sie nur schwer anzukommen. Einheitliche Maßnahmen, wie gegen die Tiere vorzugehen ist, gibt es in Deutschland derzeit nicht.

"Die Große Drüsenameise ist derzeit nicht auf der Unionsliste der invasiven gebietsfremden Arten genannt. Deshalb führt das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima kein Monitoring der Art durch", heißt es in der Antwort der Landesregierung weiter. Solange sie nicht als invasive Art anerkannt wird, sind weitere unmittelbare Maßnahmen nicht wahrscheinlich.

Asiatische Hornisse und FSME-Zecken: Risikogebiete in NRW

Die globale Erwärmung und die Folgen des Klimawandels fördern die Ausbreitung invasiver Arten, die aufgrund immer milderer Temperaturen auch die Winter in Deutschland überleben. So rechnen Experten damit, dass sich etwa die Asiatische Hornisse in den nächsten Jahren drastisch vermehren wird. Die aus Südostasien stammenden Tiere bauen riesige Nester und fressen heimische Honigbienen.

Während die Ameisen und Hornissen für den Menschen nicht gefährlich sind, begünstigen die höheren Temperaturen die Ausbreitung der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch befallene Zecken. So steigen die Fallzahlen seit einigen Jahren auch in Nordrhein-Westfalen an, in der Nähe von Köln und Düsseldorf wurden erste Risikogebiete durch das Robert Koch-Institut ausgewiesen.

Verwendete Quellen
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