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Besuch spontan im Impfzentrum möglich: Sorge vor Impfflaute


Dresden
Besuch spontan im Impfzentrum möglich: Sorge vor Impfflaute

Von dpa
29.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Sachsens Gesundheitsministerin Petra KöppingVergrößern des BildesSachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping spricht im Plenum zu den Abgeordneten. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/archivbild/dpa-bilder)
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Sachsen will angesichts nachlassender Impfbereitschaft mehr Möglichkeiten für Impfungen gegen das Coronavirus schaffen. So sei ab Ende der Woche ein Besuch im Impfzentrum auch spontan ohne Termin möglich, kündigte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden nach einer Sitzung des Kabinetts an. Von diesem Freitag an gelte das Angebot für den Impfstoff von Astrazeneca, ab Mitte nächster Woche dann auch für die Vakzine von Biontech und Moderna. Dennoch empfahl Köpping, einen Termin über das Buchungsportal zu vereinbaren, um Wartezeiten zu vermeiden.

Das Angebot richte sich vor allem an diejenigen, die einen Termin für eine Zweitimpfung haben verstreichen lassen. Oder wenn jemand "eine Stunde Luft" habe, könne er die Zeit spontan für eine Impfung nutzen. Sachsen habe Nachlieferungen fehlender Impfstoffe erhalten, zudem steht ab dieser Woche etwa doppelt so viel Impfstoff wie bisher zur Verfügung. Man sei nun in der Lage, jedem Sachsen ein Impfangebot unterbreiten zu können, betonte Köpping. "Diesen Zeitpunkt haben wir lange herbeigesehnt." Die Ministerin verwies auf derzeit rund 17 000 freie Termine in den Impfzentren.

Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bieten vom Freitag an alle Impfzentren Spontantermine für Astrazeneca ab 14 Uhr an, in der nächsten Woche dann auch mit anderen Impfstoffen. Ausgenommen ist die Einrichtung in Grimma, die ohnehin nur als temporäres Impfzentrum geplant war und Ende Juli heruntergefahren werden soll.

Für spontane Impfwillige soll es laut DRK-Chef Rüdiger Unger einen separaten Check-in geben. Es müssten vor Ort die erforderlichen Dokumente ausgefüllt werden und könne zu Wartezeiten kommen. Unger sieht mit der neuen Regelung auf die Impfzentren eine logistische Herausforderung zukommen - auch wegen des kaum planbaren Impftstoff-Verbrauchs. Bisher müssten etwa 0,3 Prozent der Dosen entsorgt werden. Man rechne damit, dass diese geringe Quote künftig nicht mehr gehalten werden könne. Unger appellierte daher, über das Call-Center oder Buchungsportal einen Impftermin zu vereinbaren.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind in Sachsen gerade einmal 34,8 Prozent der Menschen vollständig geimpft, 47,8 Prozent zumindest einmal. Experten zufolge braucht es aber eine Quote von etwa 80 Prozent für die sogenannte Herdenimmunität.

Dem Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Sachsen zufolge spricht die momentane Impfbereitschaft nicht dafür, dass man das Ziel in Sachsen ganz erreicht. Die niedrige Inzidenz und der Sommer führe dazu, dass viele keinen Grund zum Impfen mehr sähen - der Abstand zur deutschlandweiten Impfquote wachse. Erstmals gebe es genügend Impfkapazität. "Es fehlen nur noch die Impflinge." Patricia Klein von der Landesärztekammer warnte vor einer vierten Welle, denn es gebe eine Flaute beim Impfen in den Praxen. Gegen die Delta-Variante brauche man unbedingt zwei Impfungen.

Das Gesundheitsministerium plant derweil weitere Möglichkeiten, um das Impfen voranzubringen: So sollen in den Impfzentren künftig sogenannte Kreuzimpfungen angeboten werden: Wer seine erste Spritze mit dem Vakzin von Astrazeneca hatte, kann für den zweiten Piks einen anderen Impfstoff wählen. Es soll zudem Angebote für ältere Menschen geben, um leichter in die Impfzentren zu kommen. Die mobilen Teams sollen künftig verstärkt Impfangebote in den Kommunen oder in Zusammenarbeit mit Hochschulen anbieten und auch die Impfung in Krankenhäusern ab Herbst wird derzeit geprüft.

Das DRK verwies auf eine geplante Massen-Impfaktion im Stadion von Fußball-Zweitligist Erzgebirge Aue: Dort sollen dann etwa Spieler Autogramme geben - nach dem Piks. Der Zweitligist habe Interesse bekundet, sagte Unger. Ein Termin für die Aktion steht aber noch nicht fest. Man sei zudem in Gesprächen mit Eventagenturen und Gastronomen, die ebenfalls Anreize für das Impfen setzen wollen.

Gesundheitsministerin Köpping lobte die Überlegungen und zeigte sich offen für neue Ideen - etwa für Impfaktionen in Fußball- oder Handballstadien oder auch im Supermarkt, wie bereits in anderen Ländern praktiziert. "Wir wollen, dass geimpft wird." Eine Impfprämie nach dem Vorbild Griechenlands schloss sie allerdings zunächst aus.

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