Niederlande: Mann erschossen – Tatverdächtiger nach NRW geflohen?

In den Niederlanden und in Deutschland sind die Behörden alarmiert: Ein mutmaßlich bewaffneter junger Mann ist an der Grenze auf der Flucht.

Hält sich der in den Niederlanden unter Hochdruck gesuchte Bretly Dorder mittlerweile im Kreis Wesel (Nordrhein-Westfalen) auf? Das halten Ermittler für möglich, nachdem ein Fernfahrer den 24-Jährigen zwischen den Hamminkelner Orsteilen Brünen und Marienthal gesehen haben will.

Der Niederländer Dorder ist seit Tagen auf der Flucht: Er soll an einer Schießerei in Rotterdam am 13. Oktober beteiligt gewesen sein. Dabei kam ein 60-jähriger Mann ums Leben. Zudem wird Dorder verdächtigt, in der Nacht auf Samstag in Zutphen einen 32-Jährigen niedergestochen zu haben. Der Mann überlebte mit leichten Verletzungen.

Razzien auf beiden Seiten der Grenze

Laut einem Online-Portal des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den Niederlanden halten die Ermittler dort es für möglich, dass der Gesuchte eine Schusswaffe dabei hat. Schwer bewaffnete Spezialeinheiten hatten am Wochenende hatten auf der Suche nach dem Mann eine am Ende erfolglose Razzia in Doetinchem (Niederlande) durchgeführt – rund 23 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.

Die niederländische Polizei warnt davor, den Flüchtigen, der offenbar oft Bus und Bahn nutzt, anzusprechen. Nach dem Hinweis des Fernfahrers wurde auch im Landkreis Wesel am Wochenende mit einem Großaufgebot nach dem obdachlosen Niederländer gesucht.

An der Suche waren auch mehrere Hubschrauber beteiligt. Die Weseler Polizei rät ebenfalls dazu, den Gesuchten nicht anzusprechen, sondern direkt die 110 zu wählen – sollte man ihn sehen.

Weil Dorder sich in der Vergangenheit öfter mit homosexuellen Männern über die App Bullchat zu möglichen Treffen ausgetauscht hatte, warnt die Polizei auch Nutzer der App davor, sich mit dem 24-Jährigen dort zu verabreden.