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Düsseldorf: Nach Genozid-Post stehen Altstadtwirte hinter Walid El Sheikh


Strack-Zimmermann forderte seinen Rücktritt
"Genozid"-Post: Altstadtwirte stehen hinter Sprecher

Von Hendrik Gaasterland

09.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Walid El Sheikh in einer seiner Bars (Archivbild): Der 45-Jährige soll Sprecher der Altstadtwirte bleiben.Vergrößern des Bildes
Walid El Sheikh in einer seiner Bars (Archivbild): Der 45-Jährige soll Sprecher der Altstadtwirte bleiben. (Quelle: Joshua Sammer)

Walid El Sheikh, Sprecher der Altstadtwirte, bedauert seinen Post und "Genozid"-Vorwurf zum Krieg im Nahen Osten. Eine Rücktrittsforderung der Altstadtwirte gibt es nicht.

Walid El Sheikh bleibt Sprecher der Altstadtwirte. In den vergangenen Tagen hatte vor allem die Düsseldorfer FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann seinen Rücktritt gefordert, nachdem sich der 45-Jährige in seiner Instagram-Story zum Krieg im Nahen Osten geäußert hatte. Dort schrieb er etwa: "Heute sterben wieder 144 Kinder in Gaza, alle zehn Minuten ein Kind durch israelische Bomben, die wir legitimieren. Das ist ein Genozid im Namen der Selbstverteidigung."

Für Strack-Zimmermann, die umgehend selbst über ihre Social-Media-Kanäle auf den El-Sheikh-Post reagierte, ist der Betreiber mehrerer Szene-Bars in der Altstadt nun nicht mehr als Sprecher der Wirte tragbar. Die Altstadtwirte selbst ließen sich bei einer Beurteilung etwas mehr Zeit als Strack-Zimmermann und teilten nach einer gemeinsamen Beratung am Donnerstagnachmittag mit, dass El Sheikh ihr Sprecher bleiben soll. Der Gastronom bereut seinen "Genozid"-Vorwurf längst, wie er auch gegenüber t-online am Donnerstag noch einmal mitteilte.

"Entschuldigung ist glaubhaft"

Die Altstadtwirte betonen nach einer intensiven Aussprache geschlossen, dass sie sich von den getätigten Äußerungen distanzieren und jegliche Form von Antisemitismus verurteilen. Sie stellen zudem fest, dass bei Aufrechterhaltung der geäußerten Inhalte eine Fortsetzung des Amtes ausgeschlossen gewesen wäre. El Sheikh habe sich mittlerweile bei der jüdischen Gemeinde aufrichtig entschuldigt.

"Für uns ist die Entschuldigung glaubhaft und ernst gemeint, vor allen Dingen, weil wir Walid El Sheikh während seiner langjährigen Tätigkeit in und für die Branche als toleranten, weltoffenen, nationalitäten-, kulturen- und religionsachtenden Menschen kennengelernt haben. Das ist auch unser Anspruch", sagt die stellvertretende Sprecherin der Altstadtwirte, Stanislava Balueva. El Sheikh sei nun aber auch aufgefordert, die von ihm angebotenen Dialoge zu führen.

Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hatte sich Anfang der Woche zu der heftigen Debatte geäußert. "Wer Israel Genozid an den Palästinensern vorwirft, liegt nicht nur falsch, sondern betreibt eine völlig inakzeptable Täter-Opfer-Umkehr und disqualifiziert sich so für den gemeinsamen Dialog für Frieden", sagte Keller der "Rheinischen Post". El Sheikh zeigte sich daraufhin und nach mehreren Gesprächen in seinem Umfeld einsichtig. Der Oberbürgermeister habe recht, es sei kein Genozid, so der Gastronom.

El Sheikh ist erst seit wenigen Wochen Sprecher Altstadtwirte. Er übernahm als bisheriger "Vize" nach einer einstimmigen Wahl das Amt von Isa Fiedler, die in ihrer Kneipe "Knoten" aufgehört hatte und zum Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Nordrhein (Dehoga) gewechselt war.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Walid El Sheikh
  • Mitteilung der Düsseldorfer Altstadtwirte
  • rp-online.de: Düsseldorfer Gastronom bereut "Genozid"-Posting
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