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Düsseldorf: Wie Taxis vom Rheinbahn-Streik profitieren


Busse und Bahnen stehen still
Wie die Taxibranche vom Rheinbahn-Streik profitiert


06.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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imago images 0382477091Vergrößern des Bildes
Der Taxistand am Carlsplatz in Düsseldorf: An Streiktagen sind die Fahrer häufiger unterwegs. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

Wenn Busse und Bahnen nicht fahren, reiben sich Taxifahrer die Hände. Sie profitieren von Streiktagen im ÖPNV und begrüßen auch Kunden, die sonst nur noch mit der Konkurrenz fahren.

Für Menschen, die für den Weg zur Arbeit auf Bus und Bahn angewiesen sind, sind es schwierige Zeiten. Die Rheinbahn wird in dieser Woche zum wiederholten Male bestreikt, sodass bis auf wenige Buslinien alle Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr ausfallen. Doch wo es viele lange Gesichter gibt, gibt es meist auch immer Profiteure. Die Taxibranche etwa erfreut sich am Warnstreik, da sich die Rheinbahn-Kunden nach Alternativen umschauen müssen und sich dann vermehrt ins Taxi setzen.

Erst die Corona-Pandemie ohne Veranstaltungen, Messen und Nachtschwärmern, dazu die zunehmende Uber-Konkurrenz: Die Taxibranche kann jeden Streiktag aus wirtschaftlichem Interesse auch gut gebrauchen. "Ein Streik bei der Rheinbahn – immer wieder gerne", sagt deswegen Dennis Klusmeier, der Vorsitzende der Taxi-Genossenschaft in Düsseldorf.

Morgens und nachmittags am meisten los

Klusmeier verrät, dass ein Streik bei der Rheinbahn für die Taxibranche noch ergiebiger sei, als wenn im Fernverkehr der Deutschen Bahn oder am Flughafen Stillstand herrscht. Wer kein Auto besitzt, die Strecke zur Arbeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad aber zu weit ist, dem bleibt fast nur noch das Taxi als Alternative übrig. "Oder man muss sich einen Tag Urlaub nehmen, was aber nur wegen eines Streiks auch nicht schön ist", sagt Klusmeier.

Die meisten Taxifahrten finden an Streiktagen am Morgen und nachmittags statt, berichtet Klusmeier. Abends blieben die Menschen dann eher zu Hause, wer Termine verschieben kann, mache das auch. "Aber auch wir haben zum Beispiel in der Werkstatt oder in der Verwaltung Leute, die vom Streik betroffen sind", sagt der Vorsitzende der Genossenschaft. Doch wer auf Bus und Bahn angewiesen ist, der werde gegebenenfalls auch mit dem Taxi abgeholt. "Das geht dann auf unsere Rechnung."

30 bis 40 Prozent mehr Aufträge

Natürliche mache die Branche an Steiktagen "mehr Geschäft", sagt Klusmeier. Doch dies in konkreten Zahlen auszudrücken, sei gar nicht so einfach. "Es sind vielleicht 40 Prozent mehr Fahrten", schätzt er. Das kann hinkommen, denn von 30 bis 40 Prozent mehr Aufträgen berichtet auch Erol Norman, Geschäftsführer des Unternehmens Taxi Ruf in Düsseldorf. Das bedeutet: Jeder Fahrer macht pro Schicht mehr Fahrten als an "normalen" Tagen.

"Es ist viel mehr los als sonst und wir können auch jede weitere Fahrt gut gebrauchen. Aber noch besser wären für uns unangekündigte Streiks. Wenn die Leute schon Tage vorher wissen, dass gestreikt wird, dann suchen sie sich etwa Fahrgemeinschaften oder verlegen Termine", sagt Norman, dessen Fahrer an Streiktagen auch Kunden begrüßen, die sonst nur noch mit einem Uber unterwegs sind. "Wenn bei Uber der Preis um ein Vielfaches steigt, fahren sie auf einmal alle wieder mit dem Taxi."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Dennis Klusmeier
  • Telefonat mit Erol Norman
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