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Düsseldorf: So schlecht schneidet die Stadt beim Fahrradklima-Test ab


Kritik am OB und Ratsbündnis
Düsseldorf strampelt bei Fahrradklima-Test hinterher


18.06.2025 - 12:44 UhrLesedauer: 3 Min.
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Es ist nicht alles schlecht: Am Wehrhahn entstand eine neue Fahrradstraße. (Quelle: Olaf Döring/imago-images-bilder)
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Düsseldorf fällt mit schlechten Noten beim bundesweiten Fahrradklima-Test zurück. Der ADFC kritisiert dafür Oberbürgermeister Keller und das schwarz-grüne Ratsbündnis.

Eigentlich wollte Düsseldorf bis zum Jahr 2025 die fahrradfreundlichste Großstadt Deutschlands werden. Doch daraus wird wohl nichts: Der bundesweite Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) – es handelt sich dabei um den größten Zufriedenheits-Index der Radfahrer in Deutschland – bescheinigt der NRW-Landeshauptstadt für das Jahr 2024 ein ernüchterndes Ergebnis.

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Mit der Schulnote 4,17 (2022: 4,11) liegt Düsseldorf unter den 15 deutschen Großstädten ab 500.000 Einwohnern als Zehnter im unteren Mittelfeld – im Jahr 2022 sprang unter 14 Städten noch Platz acht heraus. Damit gehört die Stadt am Rhein wie Berlin, Essen, Dortmund und München zu den fünf Städten in Deutschland, die sich im Fahrradklima-Test nicht verbesserten. Unter anderem in Köln ist derweil eine positive fahrradpolitische Dynamik entstanden.

Die Ergebnisse für Düsseldorf im Einzelnen

Auffällig für den ADFC ist, dass die Top- und die Flop-Themen seit fast zehn Jahren ähnlich sind. Gute Noten erreicht Düsseldorf weiterhin bei:

  • der Verfügbarkeit von Leihrädern (Schulnote 2,5)
  • der in Gegenrichtung für den Radverkehr geöffneten Einbahnstraßen (2,8)

Gleichzeitig seien die Bürger unzufrieden mit der schleppenden Umsetzung von groß angekündigten Verbesserungen für den Radverkehr, sagt Daniela Günther, Vorsitzende des ADFC Düsseldorf. So bemängeln die Radfahrer erneut:

  • die schlechte Führung an Baustellen (5,0)
  • fehlende Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen (4,9)
  • Defizite im Radnetz wie zu schmale Radwege (4,9)
  • das Sicherheitsgefühl beim Radfahren (4,7)
  • die Ampelschaltungen für Radfahrer (4,9)

Nicht verwunderlich für den ADFC: Bei der Frage "Spaß oder Stress?" zeigt der Daumen insgesamt weiter nach unten: Fast zwei Drittel der Befragten vergaben die Schulnoten zwischen "Ausreichend" und "Ungenügend".

Düsseldorf im Fahrradtest: stressig, konfliktträchtig und risikoreich

Vorsitzende Günther sagt zu den Ergebnissen: "Radfahren wird in unserer Stadt weiterhin als stressig, konfliktträchtig und risikoreich bewertet.“ Bei den Themen Führung an Baustellen, Breite der Radwege, Falschparkerkontrollen und Ampelschaltungen bekam die Stadt ein "Mangelhaft" verliehen, obwohl das Ratsbündnis aus CDU und Grüne konkret ein "konsequentes Vorgehen gegen Radwegeparken und eine Verbesserung der Qualität der Radwege" versprochen habe.

Die Bewertung zur Frage, ob in jüngster Zeit besonders viel für den Radverkehr in Düsseldorf getan wurde, fasst es aus Sicht des ADFC gut zusammen: Mit 3,8 bewerteten die 1.913 Befragten diese Frage eigentlich vergleichsweise milde – doch in der vorherigen Umfrage 2022 lag die Note noch bei 3,4.

Zum Abschneiden Düsseldorfs insgesamt sagt Günther: "Es ist eine Schlappe für Oberbürgermeister Stephan Keller und die politische Mehrheit von CDU und Grünen."

Frankfurt, Leipzig und Nürnberg punkten – Düsseldorf nicht

Dass es auch besser geht, zeigen laut ADFC zehn andere deutsche Städte, die teils signifikante Verbesserungen im Fahrradklima-Test erreichen konnten. Frankfurt am Main, Leipzig und Nürnberg etwa punkteten vor allem mit der Qualität und der Anzahl neuer Radwege, einer effizienteren Falschparkerkontrolle, weniger Hindernissen auf Radwegen und auch fahrradfreundlicheren Ampelschaltungen.

Für den ADFC in Düsseldorf steht fest: Düsseldorf ist bisher nicht auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt. Gute Vorsätze würden wenig umgesetzt, der Autoverkehr dominiere die Entscheidungen. "Dabei ist eine fahrradfreundliche Stadt ein Gewinn für alle", sagt Günther. "Denn Radfahren verringert Stau, Lärm und Luftverschmutzung – zentrale Handlungsfelder für eine lebenswerte Stadt."

Mit Blick auf die Kommunalwahl im September fordert der ADFC jetzt überzeugende Mobilitätskonzepte von den Kandidaten, eine mutige Neuaufteilung des knappen Straßenraums zugunsten von Rad- und Fußverkehr und den engagierten Ausbau des Radwegenetzes.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung des ADFC Düsseldorf vom 17. Juni 2025 (per E-Mail)
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