Erstattung der Betriebskosten Flughafen Düsseldorf fordert Millionenhilfe in Corona-Krise
Der Betrieb am Düsseldorfer Airport ist durch die Corona-Krise nahezu zum Erliegen gekommen. Die hohen Betriebskosten laufen jedoch weiter. Deswegen fordert der Flughafenchef nun staatliche Hilfe.
Düsseldorfs Flughafenchef Thomas Schnalke drängt auf Millionenhilfe vom Staat wegen der Folgen des Corona-Shutdowns. Einem Bericht der "Rheinischen Post" zufolge fordert er, dass das Land oder der Bund die monatlich zehn Millionen Euro Betriebskosten erstatten, weil der Airport aktuell nur auf Bitten des Staates betrieben werde: "Es wäre angemessen, wenn der Staat den Flughäfen als wichtige Infrastruktur die anfallenden Bereitstellungskosten vergütet", sagte Schnalke.
Die Stadt Düsseldorf und die privaten Investoren verzichten dem Flughafen-Chef zufolge auf ihre Gewinnausschüttung für 2019. "Die Anteilseigner des Airports haben kürzlich entschieden, den Überschuss für 2019 in Höhe von 63 Millionen Euro wegen der Corona-Pandemie erst einmal im Unternehmen zu belassen. Das hilft uns sehr. Schließlich ist auch unsere Liquidität angesichts der hohen Betriebskosten und des gegen null tendierenden Umsatzes endlich."
Entlassungen werden nicht ausgeschlossen
Beim angekündigten Sparkurs des Unternehmens schließt Schnalke Entlassungen unter den 2.300 Mitarbeitern nicht aus. Ende April hatte ein Airport-Sprecher bereits gesagt, es werde über den Abbau von Arbeitsplätzen nachgedacht. Das Unternehmen müsse die "personellen Ressourcen den neuen Rahmenbedingungen anpassen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi will der größte nordrhein-westfälische Airport 600 Arbeitsplätze abbauen – das wäre etwa jeder vierte Job.
Weil der Flugverkehr in der Corona-Krise nahezu zum Erliegen gekommen ist, hatte der Flughafen Düsseldorf schon im März Kurzarbeit für seine rund 2.300 Beschäftigten bis zum Jahresende beantragt. Dabei stockt die Flughafengesellschaft das Kurzarbeitergeld für alle betroffenen Mitarbeiter auf 90 Prozent des Nettogehalts auf.
- Nachrichtenagentur dpa