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Düsseldorf: Teenager nach Tumulten im Rheinbad angeklagt


Prozess geplant
Anklage gegen Jugendlichen nach Tumulten im Rheinbad

Von dpa
Aktualisiert am 19.06.2020Lesedauer: 3 Min.
Blick auf das Rheinbad: Im Sommer ist es ein beliebtes Erholungsgebiet bei Düsseldorfern.Vergrößern des BildesBlick auf das Rheinbad: Im Sommer ist es ein beliebtes Erholungsgebiet bei Düsseldorfern. (Quelle: Archivbild/Reichwein)
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In Düsseldorf muss sich ein Jugendlicher vor Gericht verantworten, weil er eine Mitarbeiterin des Rheinbades beleidigt und bedroht haben soll. Die Tumulte haben eine bundesweite Debatte ausgelöst.

Knapp ein Jahr, nachdem Tumulte im Düsseldorfer Rheinbad bundesweit für Aufsehen gesorgt haben, hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Jugendlichen erhoben. Der damals 16-Jährige soll am Tag der dritten Räumung zu einer Bediensteten des Bades gesagt haben, er klatsche sie an die Wand, wenn er sie privat treffe.

Danach soll er der Frau laut Anklage gedroht haben, sie zu töten. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte, wurde Anklage wegen Bedrohung erhoben. Der Prozess nach Jugendstrafrecht soll am 16. September vor dem Amtsgericht Düsseldorf beginnen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde ein zweites Verfahren gegen einen damals 27-Jährigen mit einem Strafbefehl rechtskräftig beendet. Der Mann muss 30 Tagessätze á 20 Euro, also 600 Euro, zahlen, nachdem er bei der dritten Räumung des Bades eine Polizistin als "dreckiges Stück Scheiße" beleidigt hatte.

Mehrere Räumungen des Rheinbades im Sommer 2019

Das Rheinbad war am 29. und 30. Juni sowie am 26. Juli 2019 mit Hilfe der Polizei geräumt worden. Die Anzeigen gegen den damals 16-Jährigen und den damals 27-Jährigen vom 26. Juli waren die einzigen Straftaten, die während der Tumulte von der Polizei aufgenommen worden waren.

Das Düsseldorfer Rheinbad war Ende Juni zwei Mal und an besagtem 26. Juli 2019 noch einmal mit Unterstützung der Polizei geräumt worden. Über den ersten Vorfall hieß es später in einem Bericht der Stadtverwaltung, dass es zunächst einen Streit zwischen Jugendlichen und einer Familie gegeben habe, die von Jugendlichen umringt und attackiert worden sei. Das Personal rief die Polizei zur Hilfe. Später hätten etwa 300 bis 400 Personen Mitarbeiter attackiert, Stühle ins Wasser geworfen und den Sprungturm gestürmt.

Polizei schreitet ein

Bei dem zweiten Vorfall, einen Tag später, wurden laut dem städtischen Bericht zunächst Polizisten von circa 100 Jugendlichen verfolgt und teilweise beschimpft, als sie fünf junge Störer aus dem Bad brachten. Später sei es immer wieder zu Rangeleien gekommen, bis um 19.15 Uhr das Bad mit Hilfe der Polizei geräumt wurde.

Über den dritten Vorfall am 26. Juli hieß es im damaligen Polizeibericht: "Gegen 17.45 Uhr informierten die Verantwortlichen die Polizei über Notruf darüber, dass im Freizeitbad eine größere Gruppe Jugendlicher in der Form randalierte, dass sie unter anderem die Anweisungen der Bademeister nicht befolgten. Auch soll es zu Beleidigungen und verbalen Bedrohungen gekommen sein. Um weitere Konflikte zu vermeiden, entschieden die Verantwortlichen das Bad zu räumen."

Die Umstände vor allem der letzten Räumung hatten eine politische Debatte ausgelöst, bei der unter anderem die mutmaßliche Herkunft der beteiligten Personen eine Rolle spielte. Ein Polizeisprecher hatte damals gesagt, augenscheinlich habe es sich bei der größeren Gruppe "um 50 bis 60 Jugendliche und junge Männer mit Migrationshintergrund nordafrikanischen Typus" gehandelt.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) brachte in einem Interview "ausländerrechtliche Konsequenzen" ins Spiel. Wenig später revidierte Geisel seine Aussagen und bezeichnete die dritte Räumung nach Sichtung von Überwachungsvideos als "überzogen". Der jetzt angeklagte Jugendliche ist nach früheren Angaben der Polizei in Deutschland geboren und hat afrikanischen Migrationshintergrund. Der damals 27-Jährige, der die Polizistin beleidigt hatte, ist Deutscher.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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