Düsseldorf und Köln/Bonn Wieder Warteschlangen an NRW-Flughäfen – Ministerium schaltet sich ein

An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn kommt es immer wieder zu langen Wartezeiten an der Sicherheitskontrolle. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert das, auch das Innenministerium sieht Probleme.
An den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen ist es auch in den Herbstferien zu langen Wartezeiten gekommen. Schuld an den langen Schlangen vor den Sicherheitskontrollen ist laut der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Fehlplanung und Unterbesetzung beim Sicherheitsdienst.
Fotos von Verdi, über die der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete, zeigten am Dienstagmittag Hunderte Menschen bei den Kontrollen. Ähnlich sei es am Mittwochabend am Flughafen Köln/Bonn gewesen. Laut Verdi seien gemessen an den Fluggastzahlen viel zu wenige Sicherheitskräfte im Einsatz. Das sei "unverantwortlich" und "absolut inakzeptabel", so Verdi-Sekretär Özay Tarim zum "Stadt-Anzeiger".
Flughäfen in NRW: Probleme bereits in den Sommerferien
Die Arbeitsbelastung bei den Kontrollmitarbeitern ist offenbar seit vielen Wochen sehr hoch, wie ein Mitarbeiter am Kölner Flughafen bereits in den Sommerferien gegenüber t-online berichtete. Pausen könnten nicht stattfinden, für vier der zwölf Kontrollspuren fehlte Personal – und in einigen Fällen hätten Passagiere aus Personalmangel auch ihren Flieger verpasst.
Dass es Probleme gibt, ist mittlerweile offenbar zum Bundesinnenministerium vorgedrungen. Die Sicherheitsdienste arbeiten im Auftrag der Bundespolizei, die dem Ministerium unterstellt ist. Gegenüber der "NRZ" hieß es, dass man vom beauftragten Sicherheitsdienstleister eine "umfassende Einhaltung aller vertraglichen Grundlagen" erwarte. Laut dem Ministerium habe das Unternehmen versichert, dass es Einstellungs- und Ausbildungsoffensive starte, um dem nachkommen zu können. Entscheidend sei aber, dass qualifiziertes Personal zur Verfügung stehe.
Am Flughafen Köln/Bonn offiziell keine langen Wartezeiten in den Herbstferien
Das Bundesinnenministerium nennt laut "NRZ" allerdings lediglich "Einzelfälle", in denen es zu Wartezeiten gekommen sei. Diese habe man mit den Partnern vor Ort aufgearbeitet.
Am Flughafen Köln/Bonn unterdessen weist der zuständige Sicherheitsdienstleister Securitas die Vorwürfe von Verdi zurück: In dieser Woche habe es aus eigener Sicht keine ungewöhnlichen Zustände gegeben, die Wartezeiten seien "im absolut üblichen Rahmen" gewesen. Auch Flughafenbetreiber und Bundespolizei sähen das laut "Kölner Stadt-Anzeiger" ähnlich.
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "Sicherheitsfirma sieht kein Problem mit Wartezeiten"
- "NRZ": "Erneut Warteschlangen am Flughafen: Das sagt das Ministerium"