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Corona: Scharfe Kritik am Bildungsministerium


Corona: Scharfe Kritik am Bildungsministerium

Von dpa
15.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Thomas HartungVergrößern des BildesThomas Hartung, Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Hartung, hat dem Thüringer Bildungsministerium einen einseitigen Blick auf die Corona-Pandemie vorgeworfen. Bildungsminister Helmut Holter (Linke) setze alles daran, die Schulen im Land offen zu halten und lasse dabei jeden Versuch vermissen, Corona-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen zu verhindern, sagte Hartung der Deutschen Presse-Agentur. Holter und seine Staatssekretärin Julia Heesen ließen sich von einem Wissensstand zur Gefährlichkeit des Virus für junge Menschen leiten, der inzwischen veraltet sei.

"Das, was die regelmäßig sagen und schreiben, ist einfach nicht mehr aktuell", sagte Hartung und verwies auf Tweets des Ministeriums und die Reaktionen im Internet darauf.

Das Bildungsministerium hatte am Wochenende auf seinem Twitter-Account die aus seiner Sicht zehn wichtigsten Gründe dafür gepostet, warum "wir die Schulen mit hoher Priorität offenhalten und die Ferien nicht verschieben". Nachdem das Ministerium die Liste dieser Gründe gepostet hatte, gab es viele kritische Anmerkungen von Twitter-Nutzern.

Als Grund eins hatte das Ministerium beispielsweise angegeben: "Wir haben Kindern und Jugendlichen versprochen, dass sie nicht wieder in den Lockdown müssen." Zudem stelle man - Grund drei - sicher, dass Schüler im Freistaat bis kurz vor Weihnachten verlässlich auf eine mögliche Corona-Infektion getestet würden. "Wer Schulen schließt, verlagert die Verantwortung für das Testen in die Familien." Als Grund acht nannte das Ministerium: "Wir behandeln Kinder und Jugendliche nicht schlechter als Erwachsene." Sie würden noch seltener schwer an Covid-19 erkranken als geimpfte oder genesene Erwachsene. Es sei deshalb "ungerecht", alle Schüler nach Hause zu schicken.

Im Zusammenhang mit der Aufzählung hatte das Ministerium die möglichen langfristig wirkenden Effekte einer Covid-19-Erkrankung auf Schüler relativiert: "Ob Kinder Long-Covid entwickeln, ist nicht geklärt", schrieb das Ministerium. Vor allem dieser Satz brachte dem Ministerium scharfen Widerspruch ein. Ein Nutzer schrieb beispielsweise, diese unreflektierte Aussage durch Vertreter der obersten Bildungsbehörde Thüringens müsse Konsequenzen haben. "Bei der Hausleitung angefangen bis zu den Autoren." Inzwischen hat sich das Ministerium für diesen Tweet entschuldigt und ihn gelöscht, "weil er nicht korrekte Aussagen zu Long-Covid enthielt", wie es in einem Nachfolge-Post des Ministeriums heißt.

Hartung sagte, besonders dieser Tweet zu Long-Covid-Folgen bei Kindern zeige, dass man im Bildungsministerium aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu Covid-19 nicht ernst nehme. Es gebe inzwischen sehr starke Hinweise dafür, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen von Long-Covid betroffen seien. Hartung ist selbst Mediziner.

Ähnlich sei es mit dem ersten der zehn Gründe des Ministeriums, dem Versprechen, dass es keinen Lockdown geben werde. Diese Zusage sei schon immer unverantwortlich gewesen, sagte Hartung. Ebenso wie das Versprechen, dass es keine Impfpflicht geben werde.

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