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Kirche | Essener Priester nach Missbrauch in Laienstand versetzt


Kirche
Essener Priester nach Missbrauch in Laienstand versetzt

Von dpa
Aktualisiert am 14.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Nach jahrzehntelangem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist ein in der Vergangenheit bereits strafrechtlich verurteilter Essener Priester in den Laienstand zurückversetzt worden. Das teilte das Bistum Essen am Montag mit. Der 75-Jährige verliert damit seine kirchliche Altersbezüge, die mit einer Beamtenpension vergleichbar sind, und erhält nur noch eine deutlich geringere gesetzliche Rente. Schon seit 2010 ist ihm die Ausübung kirchlicher Dienste verboten.

Der Priester hatte laut Bistum seit seiner Kaplanszeit in den 1970er-Jahren zunächst in Bottrop und später in Essen in seinen Gemeinden Kinder sexuell missbraucht. Wegen der Missbrauchsvorwürfe war der Geistliche Anfang der 1980er-Jahre nach Bayern ins Erzbistum München und Freising versetzt worden, um sich dort einer Therapie zu unterziehen. Dort war der Missbrauch an verschiedenen Stationen unter anderem in München und Garching aber weitergegangen. Mitte der 1980er Jahre wurde der Geistliche wegen Missbrauchs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Insgesamt seien mutmaßlich mindestens 28 Menschen - in der Regel Kinder und Jugendliche - von den Missbrauchsfällen in Nordrhein-Westfalen und in Bayern betroffen, sagte ein Bistumssprecher. Gegen den Mann läuft weiterhin ein kirchenrechtliches Verfahren.

2020 hatte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck den Priester von Bayern zurück ins Ruhrbistum beordert, um durch eine engmaschige Führungsaufsicht möglichen weiteren Missbrauchstaten vorzubeugen. Wenn der ausgeschiedene Geistliche nun nicht mehr zum Klerus gehöre, "werden diese Bemühungen in dem Umfang, wie es jetzt geschieht, auf Dauer nicht weitergeführt werden können. Das sehe ich nicht ohne Sorge", schrieb Bischof Overbeck laut einer Mitteilung dem Vatikan.

Das Bistum biete dem Mann die freiwillige Fortsetzung seines aufwendigen deliktorientierten Coachings auf Bistumskosten für zwölf Monate an, sagte der Interventionsbeauftragte des Bistums, Simon Friede. Er sei sich aber nicht sicher, ob der entlassene Priester dieses Angebot annehmen werde. Er unterliege jetzt nicht mehr der kirchlichen Weisungsbefugnis.

Zwei Opfer des Geistlichen hatten vor kurzem vor der St. Cyriakus-Kirche in Bottrop, in der die Missbrauchsfälle begonnen hatten, einen Gedenkstein enthüllt. Die Initiatoren wollen den Gedenkstein wandern lassen und ihn jeweils für einige Wochen an allen ehemaligen Wirkungsstätten des Geistlichen aufstellen, wie sie ankündigten.

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