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Kind leblos aus der Ruhr gezogen – wie verkraften das die Einsatzkräfte?


Nach Rettung aus Ruhr
Kind gestorben – wie verkraften Feuerwehrleute solche Einsätze?

Von t-online, tht

Aktualisiert am 17.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Einsatzort in Bochum: Ein 13-Jähriger musste reanimiert werden, nachdem er aus der Ruhr gerettet wurde.Vergrößern des BildesDer Einsatzort in Bochum: Ein 13-Jähriger musste reanimiert werden, nachdem er aus der Ruhr gerettet wurde. (Quelle: Justin Brosch)
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Mehrere Einsatzkräfte zogen am Dienstag ein lebloses Kind aus der Ruhr. Solch ein Einsatz habe immer eine "andere Wertung für viele Kollegen", sagt der Sprecher der Feuerwehr Bochum.

Nach der Bergung eines leblosen Kindes aus der Ruhr am Dienstag betont Philip Derleth, Feuerwehrmann und Sprecher der Feuerwehr Bochum, die Wichtigkeit der psychologischen Unterstützung für Einsatzkräfte nach so einem "brisanten Fall".

"Wenn da ein Kind betroffen ist, hat das immer einen anderen Beigeschmack – eine andere Wertung für viele Kollegen. Das ist ja ganz verständlich, vor allem, wenn man eigene Kinder hat", sagte Derleth t-online. Mit solchen Einsätzen gingen Feuerwehrleute unterschiedlich um. "Die eine Kollegin oder der eine Kollege hat diese Einsätze schon 20 Mal durchgemacht, lässt nichts mehr an sich ran und kommt damit gut zurecht. Ein anderer frisst das in sich hinein und das wird dann später ein Problem."

Kind musste vor Ort reanimiert werden

Einsatzkräfte mehrerer Einheiten und Wachen sowie der Rettungsdienst waren am Dienstag an der Rettung des Dreizehnjährigen beteiligt. Nachdem der Junge am Nachmittag vermisst wurde, hatten ihn Taucher aus drei Metern Tiefe aus der Ruhr geborgen. An Land wurde das Kind reanimiert, ehe es in einem sehr kritischen Zustand in eine Klinik gebracht wurde. Am Freitag ist der Junge im Krankenhaus gestorben.

Grundsätzlich würden solche härteren Einsätze in der Mannschaft immer nachbereitet werden. "Wir haben ein sogenanntes PSU-Team für psychosoziale Unterstützung. Dieses führt dann bei Bedarf mit den Kräften Gespräche oder auch mit dem gesamten Team. Wenn festgestellt wird, dass da jemand noch professionellere Hilfe braucht, wird zeitnah und unkompliziert professionelle Hilfe angeboten", erklärte der Feuerwehrmann.

"Wenn es um Kinder geht, ist es immer aufreibender. Da guckt der Vorgesetzte natürlich noch mal deutlicher drauf", so der Feuerwehrmann: "Mensch, wen hab' ich dabei? Habe ich ganze junge Kollegen dabei? Habe ich Kollegen dabei, die vielleicht selber Kinder bekommen haben und da vielleicht besonders für empfänglich sind?"

Auch Kollegen oder Kolleginnen, die in der Gruppe nicht sagen wollen, dass der Einsatz Probleme bereite, könnten im Nachgang unter vier Augen das Gespräch suchen und sich unterstützen lassen, so Derleth weiter.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Philip Derleth, Feuerwehrmann und Sprecher der Feuerwehr Bochum
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