Prozess in Essen Ex-Jugendtrainer schweigt zu Missbrauchsvorwürfen

Vor dem Essener Landgericht beginnt der Prozess gegen einen früheren Fußballtrainer. Sieben Jungen sollen betroffen sein. Der Angeklagte sitzt bereits in Untersuchungshaft.
Ein ehemaliger Fußballjugendtrainer aus Essen hat am Donnerstag vor dem Landgericht zu schweren Missbrauchsvorwürfen geschwiegen. Dem 58-Jährigen wird vorgeworfen, sieben minderjährige Jungen aus sechs Vereinen misshandelt oder sexuell missbraucht zu haben.
Die Anklage umfasst Taten aus den Jahren 2008 bis 2025. In diesem Zeitraum trainierte der Mann Jugendmannschaften in Essen, Mülheim, Oberhausen und Düsseldorf. Laut Staatsanwaltschaft erschlich er sich zunächst das Vertrauen der Kinder und Eltern. Er soll den Jungen versprochen haben, sie zu Profi-Spielern zu machen.
Die Missbrauchstaten sollen bei Wochenend-Übernachtungen in der Essener Wohnung des Angeklagten stattgefunden haben. Als weiterer Tatort diente laut Anklage sein Auto. Er fuhr die betroffenen Jungen nach dem Training teilweise nach Hause und hielt dabei an einsamen Parkplätzen. Den Eltern erklärte er die Verspätungen mit längerem Training.
Urteil im Oktober erwartet
Die Jugendfußballer schwiegen jahrelang, bis einer von ihnen zur Polizei ging. Die Anklage umfasst neben den Missbrauchstaten auch psychische und körperliche Gewalt. Ein Kind soll mit einem Stock geschlagen, ein anderes mit einem Elektroschocker gequält worden sein.
Die Vorwürfe wurden Anfang 2025 bekannt. Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft. Mit einem Urteil rechnet das Gericht im Oktober.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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