Golz fällt zum Saisonauftakt aus RWE setzt gegen 1860 auf die Wucht der Hafenstraße

Ohne Keeper Jakob Golz, aber mit der Rückendeckung eines ausverkauften Stadions will Rot-Weiss Essen am Freitag zum Saisonauftakt gegen 1860 München punkten.
Gleich zum Auftakt der neuen Saison muss Rot-Weiss Essen einen personellen Rückschlag verkraften: Stammtorhüter Jakob Golz fällt für die Partie gegen den TSV 1860 München am Freitagabend (1. August, 19 Uhr) aus. Für ihn wird die etatmäßige Nummer zwei, Felix Wienand, zwischen die Pfosten rücken. Sorgen bereitet das seinem Trainer aber nicht wirklich. "Die Mannschaft und auch ich vertrauen Felix zu 100 Prozent", bekräftigt Uwe Koschinat. Golz hatte bereits vor einigen Tagen einen Insektenstich genau in die Kniescheibe bekommen. Inzwischen hat sich das Ganze entzündet, ist stark angeschwollen, wird medikamentös behandelt und macht einen Einsatz aus medizinischer Sicht unmöglich.
Für Wienand gibt es damit ein Wiedersehen der ungeplanten Art: In der Endphase der letzten Saison hatte er im Spiel bei 1860 München ebenfalls im Tor gestanden und dabei eine starke Partie abgeliefert. Uwe Koschinat hatte dem 23-Jährigen damals in den letzten Spielen die Möglichkeit gegeben, sich zu beweisen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
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Das zahlt sich jetzt aus. "Vorher haben wir geahnt, dass wir einen guten zweiten Mann haben. Jetzt wissen wir, dass wir einen Top-Torwart auf der Nummer zwei haben, der auch unter hoher emotionaler Anforderung abliefert", ist der Essener Coach überzeugt. Bis auf die Besetzung im Tor will Koschinat über die Startaufstellung am Freitagabend oder gar über die taktische Herangehensweise allerdings vorher nichts verraten. Auch der Kader – es drohen angesichts des neuen Konkurrenzkampfes und der Rückkehr von Obuz, Brumme und Kostka einige Härtefälle – wird erst am Freitag final stehen. Dafür gibt es aber eine klare Ansage des Trainers über die Marschrichtung gegen die Löwen: "Wir wollen von der ersten Sekunde an zeigen, dass das Spiel eine Richtung nehmen soll. Und wir haben allen Grund, sehr selbstbewusst zu sein."
RWE-Coach sieht in 1860 "die absolute Orientierung in der Liga"
Das eigene Selbstvertrauen soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es RWE zum Saisonauftakt gleich mit einem der ganz großen Aspiranten auf den Aufstieg zu tun bekommt. Die Münchner haben nicht nur eine sehr ordentliche Rückrunde gespielt, sondern sich unter anderem mit Kevin Volland und Florian Niederlechner auch enorm verstärkt. Koschinat sieht in dem Gegner "die absolute Orientierung in der Liga" und im Spiel zweier formstarker Mannschaften am Freitag eine klare Rollenverteilung, die den Gast zum Favoriten macht.
"Sie strahlen eine unheimliche Souveränität aus. Jeder Einzelne weiß, was er zu tun hat und ist sehr selbstbewusst. Sie können aus dem Nichts das Spiel beschleunigen, sind sehr effizient, verteidigen aber auch hervorragend das eigene Tor", lobt Essens Trainer. Der Klub habe Spieler verpflichtet, "die in der Vergangenheit in ganz anderen Sphären Stammspieler waren", meint Koschinat. Zudem habe 1860 eine perfekte Vorbereitung gespielt.
Angesichts dieser Vorzeichen hofft der Cheftrainer der Essener wieder auf die lautstarke Unterstützung im eigenen Stadion. In der vergangenen Saison sei man in den engen Spielen immer zu Zwölft gewesen, betont Uwe Koschinat: "Wir hatten die Menschen hinter uns bei jeder Aktion. Man hat gespürt, wie diese Wucht an der Hafenstraße Eindruck auf den Gegner macht." Genau diesen Faktor will sich der Coach jetzt wieder zunutze machen und setzt auf ein perfektes Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Fans. "Da hat sich etwas aufgebaut und das müssen wir am ersten Spieltag gleich voll in die Waagschale werfen, um 1860 Paroli zu bieten", fordert Koschinat.
- Mediengespräch mit Uwe Koschinat