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Frankfurt: Zwangsräumungen auf Rekordhoch – "gehören verboten"


Zwangsräumungen in Frankfurt am Main
Jeden Tag verlieren Menschen ihr Dach über dem Kopf

Von t-online, sfk

12.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann schläft in Frankfurt auf einer Bank (Symbolbild).Vergrößern des BildesEin Mann schläft in Frankfurt auf einer Bank (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/Mavericks)
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In Frankfurt verlieren täglich Menschen ihr Dach über dem Kopf. Für jede fünfte Zwangsräumung sei die städtische Wohnungsgesellschaft ABG Holding verantwortlich.

In Frankfurt verliert jeden Tag Menschen das Dach über dem Kopf. Allein in Frankfurt wurden im vergangenen Jahr insgesamt 664 Zwangsräumungen ausgesprochen – 404 davon wurden tatsächlich durchgeführt. Diese Zahlen gehen aus einer Anfrage der Frankfurter Linksfraktion hervor. "Für jede fünfte ausgeführte Zwangsräumung ist die städtische Wohnungsgesellschaft ABG Holding verantwortlich", sagt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer.

Während man 2022 noch einen Rückgang der Zahlen für Zwangsräumungen beobachten konnte, befinde man sich derzeit wieder auf dem gleichen Niveau wie 2020. "Menschen werden täglich rücksichtslos auf die Straße oder in die Notunterkünfte gebracht und die ABG trägt einen großen Anteil dazu bei", sagt Yilmaz. So sollen weder die Corona-Pandemie noch die Inflations- und Energiekrise, die zu einer Prekarisierung der Wohnverhältnisse führten, zu einer Bewusstseinsänderung geführt haben.

Zwangsräumungen in Frankfurt: Dunkelziffer ist deutlich höher

Die Dunkelziffer für Zwangsräumungen sei deutlich höher, da die Zahlen, auf die sich die Links-Fraktion bezieht, nur aus Kenntnissen des Sozialdezernats bezogen werden. "Das Absurde ist doch, dass die Stadt Frankfurt immer wieder bekundet, Wohnungslosigkeit bekämpfen zu wollen und neue Ansätze wie ‚Housing First‘ etablieren will, welches Menschen von der Straße holen soll", sagt Yilmaz. Die Stadt Frankfurt sei mit ihren eigenen Wohnungsgesellschaften und Stiftungen Mitverursacherin von Wohnungslosigkeit, so der sozialpolitische Sprecher.

Das "Housing First"-Konzept soll der Obdachlosigkeit entgegenwirken.
Das "Housing First"-Konzept soll der Obdachlosigkeit entgegenwirken. (Quelle: imago stock&people)

Housing First

Laut dem "Housing First"-Konzept ist Wohnen ein Menschenrecht. Dafür muss zunächst eine dauerhafte Unterkunft her, anschließend kümmert man sich um andere Probleme. Den Betroffenen verschaffe das Ruhe, um sich selbstbestimmt wieder ein Leben in der Gesellschaft aufbauen zu können. Dabei werden Betroffene individuell von wohnbegleitenden Hilfen unterstützt. Die begleitende Hilfe erfolgt so lange wie nötig. In Deutschland ist es noch so, dass Obdachlose zunächst in einem mehrstufigen Verfahren ihre "Wohnfähigkeit" unter Beweis stellen müssen. Anschließend bekommen sie eine dauerhafte Unterkunft. Das Stufensystem führt im Falle des Scheiterns jedoch zum sogenannten Drehtüreffekt und der Betroffene landet erneut auf der Straße.

Viele Menschen werden nach einer Zwangsräumung in Notunterkünften untergebracht oder verfallen der Wohnungslosigkeit. "Zwangsräumungen als gewaltvollste Form der Verdrängung gehören verboten – in Frankfurt und überall", sagt Yilmaz. Die Links-Fraktion fordert die Stadtregierung dazu auf, jeder Person in Frankfurt würdigen Wohnraum zu ermöglichen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Linksfraktion im Römer vom 11.04.2024
  • deutschlandfunkkultur.de: "Wie Obdachlosen mit Wohnraum geholfen wird" vom 20.01.2024
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