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Göhrde-Morde: Polizei sucht altes Telefonbuch aus Hamburg von 1989


Beamte gehen Spur nach
Göhrde-Morde: Polizei sucht altes Telefonbuch aus Hamburg

  • Markus Krause, Regio-Redakteur für Hamburg.
Von Markus Krause

Aktualisiert am 13.07.2022Lesedauer: 2 Min.
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Das Ehepaar Reinold aus Hamburg wurde am 12. Juli 1989 ermordet in der Göhrde bei Lüneburg aufgefundenVergrößern des Bildes
Das Ehepaar Reinold aus Hamburg wurde am 12. Juli 1989 ermordet in der Göhrde bei Lüneburg aufgefunden. (Quelle: lni-Korr/dpa-bilder)

Im Fall der sogenannten Göhrde-Morde wird nach alten Hamburger Telefonbüchern gesucht. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe.

Die Polizei Lüneburg geht einer Spur im Fall zweier Doppelmorde im Waldgebiet Göhrde im Landkreis Lüchow-Dannenberg nach. Dafür sind die Ermittler auf der Suche nach Telefonbüchern, heißt es in einer Mitteilung von Mittwoch. Gesucht wird ein funktionsfähiges, digitales Telefonbuch aus dem Jahre 1990 oder eine vollständige, analoge Ausgabe aus dem Jahr 1989.

Diese müssen mindestens die Daten des Bundeslandes Hamburg umfassen. Möglich, dass es sich um mehrere Bände handele, sagt Julia Grote, Pressesprecherin der Polizeidirektion Lüneburg, t-online. Darin sollen ganz bestimmte alte Telefonnummern überprüft werden. Sie können im Zusammenhang mit dem Cold Case stehen.

Göhrde-Morde ereignen sich im Juli 1989

Die Göhrde-Morde bezeichnen die Ermordung zweier Paare in dem Staatsforst östlich von Lüneburg im Jahr 1989. Am 12. Juli des Jahres fanden Polizisten, alarmiert durch drei Beerenpflücker, die Leichen des seit Mai vermissten Ehepaares Ursula (45) und Peter Reinold (51) aus Hamburg-Bergedorf.

Zwei Wochen später wurden zwei weitere Opfer entdeckt: Es handelte sich um das Liebespaar Ingrid Warmbier (46) und Bernd Michael Köpping (43). Sie wurden gefunden, als Beamte wegen der ersten Toten den Wald nach Spuren absuchten. Wie später bekannt wurde, waren die beiden an dem Tag erschossen worden, als die Polizei den Leichenfundort der ersten beiden Opfer untersuchte – und das nur achthundert Meter entfernt. Warum die Polizisten die Schüsse damals nicht hören, lesen Sie hier.

Kurt-Werner Wichmann tötete mehrfach – und dann sich selbst

Als verantwortlich gilt der Serienmörder Kurt-Werner Wichmann. Der Friedhofsgärtner nahm sich 1993 in Haft das Leben. Hunderte Taten gehen auf sein Konto, unter anderem das Verschwinden der 41-jährigen Birgit Meier, die Schwester des ehemaligen Chefs des Landeskriminalamtes in Hamburg, Wolfgang Sielaff.

Ihre Überreste wurden 2017 auf dem Gelände des früheren Wohnhauses von Wichmann entdeckt. Im Zuge weiterer Grabungen ein Jahr später auf dem Grundstück sei ein Zettel mit einem oder mehreren Telefonnummern gefunden worden, die nun überprüft werden sollen, sagte die Polizeisprecherin.

"Wir gehen davon aus, dass es noch weitere unbekannte Personen gibt, die uns Hinweise dazu geben können, wo sich Kurt-Werner Wichmann zu welchem Zeitpunkt aufgehalten hat", so Grote. "Natürlich geht es auch in die Richtung eines möglichen Mitwissers oder Mittäters. Aber vor allem versuchen wir, ein lückenloses Bild herzustellen und das ist nur möglich, wenn uns alle Persönlichkeiten aus seinem Umfeld bekannt sind."

Wer hat ein Telefonbuch aus den Jahren 1989/1990?

Die Ermittler haben zwar in einem Bundes- und einem Stadtarchiv bereits ein entsprechendes analoges Telefonbuch gefunden – dieses darf jedoch nicht beschädigt werden. Im Rahmen einer notwendigen bei der Polizei in Lüneburg durchgeführten Digitalisierung für fehlerfreie Recherchen sei dies jedoch unabwendbar, heißt es in der Mitteilung.

Deshalb wenden sich die Beamten an die Öffentlichkeit: Wer im Besitz eines solchen Telefonbuchs sein sollte und dieses zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, sich beim Sachgebiet Cold Case der Polizeidirektion Lüneburg per E-Mail unter cold-case@pd-lg.polizei.niedersachsen.de zu melden. Bereits 33 Angebote seien aus der Bevölkerung eingegangen, sagt Grote t-online.

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