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Energieversorgung in Hamburg: Kommt das LNG-Terminal überhaupt noch?


Pläne in Hamburg verworfen
LNG-Terminal wird viel kleiner – wenn es überhaupt kommt

Von t-online, gda

Aktualisiert am 07.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Das mittlerweile stillgelegte Kohlekraftwerk Moorburg (Archivbild): Der Senat hat schon eine neue Idee zur Weiternutzung.Vergrößern des BildesDas mittlerweile stillgelegte Kohlekraftwerk Moorburg (Archivbild): Der Senat hat schon eine neue Idee zur Weiternutzung. (Quelle: Markus Scholz/dpa-bilder)
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Hamburg gelingt beim Thema Energieversorgung wohl doch nicht der große Wurf. Berichten zufolge stutzt die Stadt ihre Pläne für ein LNG-Terminal zurecht.

Nachdem sich zuletzt sogar der Bund quergestellt hatte, lenkt die Hamburger Landesregierung ein: Wie "NDR" und das "Abendblatt" berichten, hat der Senat die ursprünglichen Pläne für ein schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) aufgegeben. Am Standort des mittlerweile stillgelegten Kohlekraftwerks Moorburg soll trotzdem etwas getan werden – aber in deutlich kleinerem Ausmaß.

Mit LNG (Liquefied Natural Gas) will sich die Bundesregierung unabhängiger von Russland machen. An mehreren Standorten sollen daher große LNG-Terminals entstehen, etwa in Brunsbüttel an der Elbe-Mündung. Auch Hamburg wollte in der ersten Liga mitspielen, muss jetzt aber zurückstecken. Die Hürden für die Pläne von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Umwelt- und Energiesenator Jens Kerstan (Grüne) waren zuletzt immer deutlicher geworden (Lesen Sie hier mehr dazu).

Hamburg: Planungen für großes LNG-Terminal eingestampft

Dass nun die Reißleine gezogen wird, hat den Berichten zufolge vor allem zwei Gründe: Zum einen war das zumindest zeitweise Abschneiden von Unternehmen im südlichen Teil des Hafens befürchtet worden, weil LNG-Tankschiffe zu viel Platz eingenommen hätten. Zum andere bestanden erhebliche Zweifel an der rein technischen Machbarkeit, wie mehrere Gutachten ergaben: Für ein großes schwimmendes LNG-Terminal hätten rund 500.000 Tonnen Schlick vom Grund der Elbe abtransportiert werden müssen.

Der Bund hatte seine Hilfe in der Sache abgelehnt, weil das Wasserschifffahrtsamt von den Plänen, den Schlick abzutragen, nicht überzeugt war. Wie schwierig die dauerhafte Elbvertiefung aber ist, wurde erst am Donnerstag wieder deutlich: Die Baggerschiffe kommen mit dem Wegbaggern kaum noch hinterher. Weder Umweltbehörde noch Senatskanzlei waren für t-online bislang dazu erreichbar.

Senat will kleinere Alternative prüfen

Ganz vom Tisch sind die Gedanken an ein Flüssigerdgas-Terminal aber wohl noch nicht. Am Kraftwerksstandort Moorburg gibt es immerhin schon einen Anleger sowie eine Anbindung an das Gasnetz. "Hamburg hat in Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium angeboten, im Sinne eines strategischen Gesamtansatzes die Stationierung eines kleineren LNG-Terminalschiffs zu prüfen", zitiert das "Abendblatt" die Umweltbehörde.

Den Berichten zufolge solle die kleinere Variante der LNG-Plattform über das große LNG-Terminal in Brunsbüttel versorgt werden. Dort laufen die Arbeiten bereits, damit noch dieses Jahr Flüssigerdgas angeliefert und eingespeist werden kann. Die Kapazitäten an der Elbemündung sind aber noch begrenzt, bis eine neue und leistungsfähigere Pipeline gebaut ist. An dieser Stelle kommt Hamburg wieder in Spiel.

Hamburg könnte Überschuss von Brunsbüttel abfangen

Die maximale Kapazität in Brunsbüttel sollen acht Milliarden Kubikmeter LNG pro Jahr sein. Solange die größere Pipeline nicht am Netz ist, gehen jedoch nicht mehr als 3,5 Milliarden Kubikmeter durch. Laut "Abendblatt" könnten die etwa vier Milliarden "überschüssigen" Kubikmeter Gas nach Hamburg gebracht werden. Das entspreche der doppelten Jahresverbrauchsmenge der gesamten Stadt.

Obwohl noch viele Fragen zu klären sind, kommen von der Opposition in der Bürgerschaft unterschiedliche Reaktionen. "Ein großes LNG-Terminal wird nicht kommen, weil der Senat jahrelang die Vorbereitung zur Sicherstellung des Hafenbetriebs unterlassen hat", kritisiert laut "Abendblatt" Götz Wiese (CDU) die neuesten Entwicklungen. Auch schwimmende Öl-Kraftwerke würden, anders als vom Bundeswirtschaftsministerium vorgesehen, nicht in Betracht gezogen, so Wiese.

Stephan Jersch (Die Linke) zeigte sich angesichts des "Gewinns für die Energiewende und die Umwelt" erleichtert, berichtet der "NDR". Malte Siegert vom Nabu forderte bei dem Sender, Hamburg sollte sich lieber auf seine Pläne für "grünen Wasserstoff" konzentrieren.

Verwendete Quellen
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