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Malte Zierden: TikTok-Star engagiert sich für Tiere aus der Ukraine


Malte Zierden
"Ich wollte direkt vor Ort helfen": Dieser Influencer rettet Tiere in der Ukraine


Aktualisiert am 15.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Tiktok-Star Malte Zierden mit einem Straßenhund-Welpen: Der Influencer und Content Creator engagiert sich für den Tierschutz.Vergrößern des Bildes
TikTok-Star Malte Zierden mit einem Straßenhundwelpen: Der Influencer engagiert sich für den Tierschutz. (Quelle: Privat)

In den sozialen Netzwerken spricht er mit viel Humor über seine Leberwerte, die Pfanzenliebe seiner Freundin und seinen Taubenfreund Oßkar. Jetzt will er ein Tierheim in der Ukraine bauen.

Der Hamburger Influencer und TikTok-Star Malte Zierden hilft beim Bau eines Tierheims in der Ukraine. Seine Reichweite in den sozialen Medien, wo ihm Hunderttausende folgen, nutzt er, um Spenden dafür zu sammeln – bislang ist schon fast eine Viertelmillion Euro zusammengekommen. t-online hat mit ihm über das Projekt gesprochen und warum er sich ausgerechnet in einem Kriegsland engagiert.

Nächste Woche fährt Zierden wieder in die Ukraine, nach Berehowe im Grenzgebiet zu Ungarn. Hier hilft er beim Bau eines neuen Tierheims, gemeinsam mit lokalen Partnern, dem deutschen Verein Notpfote und ein paar Freunden. Warum? Weil ein bestehendes Tierheim in dem Ort abgerissen werden soll und fast 250 Hunden droht, eingeschläfert zu werden. "Ich bekomme täglich Anfragen, um irgendwelche Kooperationen mitzumachen", sagt der 34-Jährige. "Aber ich wollte irgendwo direkt vor Ort helfen."

Influencer Malte Zierden: "Geborgenheit bei Tieren gefunden"

Er wuchs selbst auf einem Reiterhof in Ostfriesland auf, umgeben von Pferden, Schafen, Hunden und Katzen. "Ich hatte damals mit sozialen Ängsten zu schaffen und habe bei Tieren viel mehr Geborgenheit gefunden", erzählt er. Seine Tierliebe ist so groß, dass er einer Taube auf seiner Fensterbank im Hamburger Schanzenviertel ein Wohnzimmer eingerichtet hat – und sie Oßkar genannt hat. Seine Follower auf TikTok und Instagram bekommen ständig Updates zu Oßkar. Etwa dann, wenn die Nachbarn ein Taubennest mit Eiern in den Hinterhof stoßen.

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Aber warum ein Tierheim ausgerechnet in einem Land, in dem Krieg herrscht? "Tiere haben keine eigene Stimme, im Krieg sowieso nicht. Auch Hunde verlieren ihr Zuhause und streunen dann durch die Straßen und bekommen dort Probleme", berichtet er. Bislang habe es bei dem Projekt – zu seiner Überraschung – noch keine größeren Probleme gegeben. "Wir sind nicht in der Gefahrenzone", sagt er. "Ich fühle mich dort verhältnismäßig sicher." Das Leben vor Ort gehe weiter, auch wenn es sehr auffällig sei, dass so gut wie keine Männer zu sehen sind. "Die wurden fast alle eingezogen."

Der Verein Notpfote hatte nach Kriegsbeginn eine Tierbrücke geschaffen und vor allem Straßenhunde nach Deutschland vermittelt. Das ist nicht so einfach, unter anderem wegen Quarantäneauflagen. Deswegen sollen die Tiere nun vor Ort Hilfe bekommen.

"Ich bin ein paar Mal mit der Notpfote dort gewesen und habe mir einen Eindruck von der Arbeit gemacht." Die erste Spendenrunde war dank seiner großen Community ein voller Erfolg: Innerhalb von nur 24 Stunden kamen über die Spendenplattform betterplace.org mehr als 100.000 Euro zusammen. "Damit haben wir nicht gerechnet und das hat uns ganz neue Möglichkeiten gegeben." Die Idee mit dem Tierheim war geboren.

Tierheim in der Ukraine: Umzug muss in wenigen Wochen passieren

In enger Zusammenarbeit mit Tierschützern haben sie vor Ort ein 6.000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft. "Wir fangen da bei null an, es gibt nur eine Mauer um das Gelände herum, was schon mal hilfreich ist." Neben Boxen für 300 Tiere bauen sie eine Lagerhalle, ein Gebäude für tierärztliche Behandlungen und eine Unterkunft für Helfer. "Bis Ende Juli müssen zumindest die Boxen stehen, dann soll das alte Tierheim nämlich geräumt werden." Das Ziel sei ein "Vorzeigetierheim nach europäischen Standards". Artgerecht, mit vielen Freilaufflächen und einem kleinen Teich. Auch Quarantäneräume soll es geben, damit Welpen ohne Gefahr ein Immunsystem aufbauen können.

"Ich packe vor Ort mit an und helfe so, wie ich kann, zum Beispiel mit meiner Reichweite", sagt Zierden, der auf keinen Fall "heroisiert" werden möchte. Mehr als 15 Menschen seien Teil des Teams, das sich nun um das gekaufte Grundstück und den Neubau kümmert. Im Internet bekomme er auch Kritik an dem Vorhaben – etwa mit der Frage, warum er nicht den Menschen helfe. "Ich finde nicht, dass man wichtige humanitäre Hilfe und Tierschutz gegeneinander ausspielen sollte. Beides ist wichtig, ist mir wichtig."

Verwendete Quellen
  • Persönliches Treffen mit Malte Zierden
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