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Sylt: Warum es ein Sandburgen-Verbot auf der Nordsee-Insel gibt | Bußgeld


Bis zu 1.000 Euro Strafe
Auf Sylt sind Sandburgen verboten – das ist der Grund

Von t-online, kg

Aktualisiert am 05.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann am Strand von Sylt (Symbolbild): Die Nordseeinsel ist zu Ostern weniger beliebt als im Vorjahr.Vergrößern des BildesEin Mann am Strand von Sylt (Symbolbild): Die Nordseeinsel ist zu Ostern weniger beliebt als im Vorjahr. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago-images-bilder)
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An der Nordseeküste ist es verboten, riesige Sandburgen samt Burggraben zu bauen. Aber warum?

Noch lassen es die Temperaturen zu: Am Strand mit Eimer und Schaufel graben und eine Sandburg bauen. Doch zu groß sollte die Burg nicht werden und der Graben drumherum nicht zu tief. Denn das ist strafbar, zumindest auf der Insel Sylt.

Tatsächlich steht in der Satzung der Gemeinde Sylt (§2 Abs. 4 Nr. 2), dass es verboten sei, "im Strandbereich Burgen zu bauen oder Löcher zu graben". Wer doch buddelt, muss sich auf eine Strafe einstellen. Die Ordnungswidrigkeit wird mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro belegt. "Stimmt", sagt Steffen Jahrmarkt vom Insel Sylt Tourismus-Service. "Strandburgen bauen und Löcher graben ist an Sylts Stränden verboten."

Unterschied zwischen Strandburg und Sandburg

Wer seinen kleinen Kindern nun Eimerchen und Förmchen wegnehmen will, kann aufatmen. Denn die Insel unterscheidet zwischen kleinen Sandburgen und groß angelegten Wällen und Gräben rund um die Strandkörbe. Denn genau das ist auf der Insel streng verboten. Zum einen gebe es laut Jahrmarkt Probleme, wenn die Strandkörbe vor Sturmfluten abtransportiert werden müssen und dann in sehr tiefen Gräben stehen oder umzingeln sind von hohen Wällen.

Und zum anderen biete hoch aufgetürmte Sandburgen dem Sand mehr Angriffsfläche, sodass dieser stärker abgetragen werden kann. "Die Burgen bieten Wind und Wasser eine größere Angriffsfläche als platter Strand, der Sand wird also leichter weggespült und weggeweht", sagt Jutta Vielberg, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Sylt, zur "Legal Tribune Online".

Doch genau das ist eben ein Problem auf Sylt. Bis 2024 bekommt die Nordseeinsel zusätzlich rund fünf Millionen Kubikmeter Sand zum Schutz gegen die Nordsee. Und das kostet rund 28 Millionen Euro.

Auch Amrum verbietet Strandburgen

Trotz Verbot kam es 2012 zu einer Tragödie: Ein zehnjähriger Junge wurde auf der Insel Amrum in einem tief gegrabenen Loch von Sand verschüttet und starb. Amrum hat ähnliche Vorgaben wie die Nachbarinsel Sylt. Auch die Satzung auf Amrum schreibt vor, dass Strandburgen nicht errichtet werden dürfen. "Im Strandabschnitt ist es untersagt, in weniger als 20 Meter Entfernung vom Dünenfuß bzw. an Uferschutzanlagen aller Art Burgen und/oder Löcher zu graben", zitiert das "Abendblatt" aus der Satzung. Auch andere Küstenorte und Inseln an Nord- und Ostsee haben ähnliche Klauseln in ihren Satzungen.

Auch wenn mehrere Hundert Euro Strafe drohen: Laut dem "Reisereporter" drückt die Gemeinde Sylt bei Burgen von Kindern ein Auge zu. Wichtig sei, diese abends wieder zurückzubauen und den Sand wieder platt anzudrücken. Und auch wenn es Kontrollen am Strand gebe: Laut dem Bürgermeister habe es in den vergangenen Jahren keine Strafzahlung gegeben.

Verwendete Quellen
  • gemeinde-sylt.de: Satzungen & Verordnungen (Stand: 18. September 2023)
  • sueddeutsche.de: Sylt erhält fünf Millionen Kubikmeter Sand bis 2024
  • abendblatt.de: Sylt: Bis zu 1000 Euro Strafe für Strandburgen am Meer
  • lto.de: Sandburg bauen verboten
  • sylt.de: Die Insel - das Team (Stand: 18. September 2023)
  • reisereporter.de: Warum Sandburgenbauen am Strand auf Sylt verboten ist
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