Aber nur bis Mitternacht Problemwolf darf erschossen werden

Er riss das Lieblingspony von Ursula von der Leyen. Jetzt ist der Problemwolf zum Abschuss freigegeben. Aber die Jäger müssen sich beeilen. Warum das denn?
Feuer frei auf der Jagd nach dem Rüden mit der Kennung GW950m: Ein Wolf, der in der Region Hannover schon länger für Aufsehen sorgt, darf erschossen werden.
Der sogenannte Problemwolf aus dem Burgdorfer Rudel hatte im vergangenen Jahr unter anderem das Lieblingspony von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen getötet. "Die ganze Familie ist fürchterlich mitgenommen von der Nachricht", hatte ein Kommissionssprecher damals t-online mitgeteilt.
- Familie "fürchterlich mitgenommen": Wolf reißt Pony von Ursula von der Leyen
Genehmigung läuft Mitternacht aus
Nun beschloss das Verwaltungsgericht Hannover, dass der Wolf zur Jagd freigegeben ist. Angesichts der Vielzahl von Nutztierrissen, die dem konkreten Wolf genetisch zugeordnet werden konnten, sei damit zu rechnen, dass dieser Wolf auch in Zukunft Weidetiere töte, hieß es.
Allerdings muss GW950m zumindest vorerst nur für wenige Stunden eine tödliche Kugel fürchten. Punkt Mitternacht läuft die Genehmigung aus, ab Mittwoch ist der Wolf erst einmal wieder sicher.
Der Grund dafür liegt im Hickhack seit der ursprünglichen Abschussgenehmigung. Die Region Hannover hatte die Genehmigung am 6. Oktober 2022 erteilt – allerdings gleichzeitig eine Frist bis zum 31. Januar gesetzt.
Region Hannover: Neuer Antrag auf Abschuss schon eingereicht
Dann war es zur juristischen Auseinandersetzung gekommen. Die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe stellte einen Eilantrag. Die Genehmigung wurde vom Gericht bis zu einem endgültigen Beschluss ausgesetzt. Der ist jetzt da, die Abschussgenehmigung damit in Kraft – aber eben nur für eine denkbar kurze Zeitspanne.
Bei der zuständigen Behörde der Region Hannover wurde aber bereits ein neuer Antrag auf Abschuss eingereicht. Wann darüber entschieden werde, sei unklar, sagte ein Sprecher. GW950m soll in der Gegend zahlreiche Tiere getötet haben. Berichten zufolge war er nachweislich an 26 Vorfällen beteiligt. Dabei seien insgesamt 64 Tiere getötet und viele weitere verletzt worden.
- verwaltungsgericht-hannover.niedersachsen.de: Mitteilung des Verwaltungsgerichts Hannover
- bekanntmachungen.region-hannover.de: "Artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung für einen Wolf"
- haz.de: "Problemwolf aus Burgdorfer Rudel: So wird nach dem Tier gejagt"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa