t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHannover

Mordprozess in Hildesheim: Mutter gesteht Tötung ihres behinderten Sohnes


Mordprozess in Hildesheim
Mutter gesteht Tötung ihres behinderten Sohnes

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 09.05.2023Lesedauer: 2 Min.
JustizVergrößern des BildesDas Landgericht in Hildesheim (Archivbild): Einer Frau aus Sarstedt wird die Tötung ihres eigenen Sohnes vorgeworfen. (Quelle: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Eine Mutter gesteht im Landgericht Hildesheim den Mord an ihrem Sohn. Die schwierige Zeit mit ihrem behinderten Kind soll sie zur Verzweiflung getrieben haben.

Eine wegen heimtückischen Mordes angeklagte Mutter hat im Landgericht Hildesheim zugegeben, ihren behinderten 17-jährigen Sohn getötet zu haben. Der zwischenzeitlich ausgesetzte Prozess gegen die 53-Jährige begann am Dienstag erneut. Die Frau schilderte die schwierige und kraftraubende Zeit mit ihrem Sohn. "Ich wusste nicht mehr weiter", sagte sie unter Tränen. "Ich wollte nur, dass es aufhört." Sie habe nur noch einschlafen wollen – habe ihr Kind aber "über alles geliebt". Ihre Verteidigerin erklärte, eine Verurteilung wegen Totschlags statt wegen Mordes sei anzustreben.

Nach Angaben des Vorsitzenden Richters Rainer de Lippe hatte der Jugendliche das Prader-Willi-Syndrom – eine seltene, genetisch bedingte Behinderung mit körperlichen und geistigen Symptomen. Sie habe schon während der Kindergartenzeit oft zu spüren bekommen, dass der Junge "anders war als andere Kinder", sagte seine Mutter. Häufig habe er Wutausbrüche gehabt, 2019 seien auch noch Psychosen hinzugekommen. Er musste rund um die Uhr gepflegt werden.

Mordprozess: Auch die Frau wollte sich selbst töten

Die 53-Jährige soll laut Anklage am 16. März 2021 in Sarstedt unter dem Einfluss der starken psychischen Belastung beschlossen haben, sowohl ihren Sohn als auch sich selbst zu töten – weil sie den Belastungen der Betreuung nicht mehr gewachsen gewesen sei. Dazu soll sie dem ahnungslosen 17-Jährigen einen Pudding mit einer tödlichen Medikamentendosis gegeben haben. Anschließend soll sie versucht haben, sich selbst mit vergiftetem Apfelmus zu töten. Die Frau, deren Schuldfähigkeit erheblich vermindert gewesen sein soll, konnte wiederbelebt werden, der Sohn starb.

Die erste Hauptverhandlung gegen die 53-Jährige musste im vergangenen November ausgesetzt werden. Ein Sachverständiger musste hinzugezogen werden, der klären sollte, ob der 17-Jährige in der Lage war, einen Angriff auf sein Leben wahrzunehmen – das war früheren Angaben zufolge erforderlich, um das Mordmerkmal der Heimtücke feststellen zu können.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website