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Nach Brandanschlag auf Moschee in Hannover – Drohbrief von "NSU 2.0"


Schreiben enthält Hakenkreuz
Nach Anschlag auf Moschee – Gemeinde erhält Drohbrief von "NSU 2.0"

Von t-online, cch

Aktualisiert am 29.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Islamische Gemeinschaft Milli Göriüs Ortsverein Hannover (Archivbild): Ein Unbekannter hat die Gemeinde bedroht.Vergrößern des BildesDas Gebäude der Islamischen Gemeinschaft "Milli Göriüs" in Hannover (Archivbild): Ein Unbekannter hat die Gemeinde bedroht. (Quelle: Rust/imago images)
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Ein Brief mit einem Hakenkreuz und drohenden Worten hat die islamische Gemeinde am Weidendamm in Hannover erreicht. Es ist nicht das erste Schreiben dieser Art.

Die islamische Gemeinde am Weidendamm in Hannover ist in Sorge: Am Donnerstag lag ein Drohbrief im Briefkasten der Moschee. Recep Bilgen, Regionalvorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG), veröffentlichte das Schreiben am selben Tag auf seinem Twitter-Account.

"Euer Imbiss ist nur der Anfang. Wir kommen wieder", heißt es in dem Drohbrief. Damit verweist der Verfasser auf den Brandanschlag, der Ende Mai auf einen Imbiss an der Moschee verübt worden ist. Damals wurden Molotowcocktails an die Fenster und die Fassade des Gebäudes geworfen.

Moschee am Weidendamm erhält Brief mit Hakenkreuz

Unter dem Text stehen der Name und die Adresse einer Frau aus Osnabrück. Ein Foto – mutmaßlich von der genannten Frau – ist links oben aufgedruckt. Unterschrieben ist der Text mit "NSU 2.0"; jemand hat mit blauem Filzstift ein Hakenkreuz dazu gemalt.

Bilgen schreibt zu seinem Twitter-Post, dass so unterschriebene Briefe bereits an andere Moscheen geschickt worden seien. "Der Staatsschutz muss hier intensiver recherchieren", fordert er.

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Tatsächlich sind solche Drohbriefe in der Vergangenheit bei mehreren muslimischen Religionsgemeinschaften in ganz Deutschland eingegangen. "Der Brief ist Teil einer andauernden Serie", bestätigt ein Pressesprecher der Polizei Osnabrück auf Anfrage von t-online. Wie viele dieser Briefe es schon gab, kann er nicht sagen, aber jener in Hannover sei "bei Weitem nicht der erste". Allein in Niedersachsen gingen laut Medienberichten etwa bei Religionsgemeinschaften in Göttingen, Bramsche, Barnstorf bei Diepholz und Osnabrück solche Briefe ein.

Als Absender sei jeweils eine Privatperson aus Osnabrück angegeben – nicht immer dieselbe, aber immer mit demselben Nachnamen. Die angegebenen Personen haben aber nach den bisherigen Ermittlungen nichts mit den Briefen zu tun. "Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass Personen in Verruf gebracht werden sollen", so der Polizeisprecher.

Auch ein Zusammenhang zwischen dem Drohbrief an die islamische Gemeinde in Hannover und der dortigen Brandanschläge sei bisher nicht ersichtlich. Es wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verbreitens von Propagandamitteln verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einem Sprecher der Polizei Osnabrück
  • twitter.com: Post von @rcpbilgen
  • ndr.de: "'NSU 2.0': Islamische Gemeinde wird erneut bedroht"
  • taz.de: "Post vom NSU 2.0"
  • sonntagsblatt.de: "NSU-Drohbriefe gegen Moscheen und Kirchengemeinde"
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