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Niedersachsen: Warum die Getreide-Ernte in Gefahr ist


Dauerregen in Niedersachsen
Landwirte können nicht ernten: "Die Qualität wird von Tag zu Tag schlechter"

Von t-online, cch

Aktualisiert am 09.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0301323170Vergrößern des BildesDauerregen gefährdet die Getreideernte in diesem Jahr. Landwirte schlagen Alarm. (Quelle: IMAGO/agrarmotive)
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Mähdrescher machen Pause: In Niedersachsen erschwert der ständige Regen aktuell die Weizenernte. Den Landwirten bereitet noch ein weiteres Problem Sorge.

Es ist zu feucht auf den Feldern Niedersachsens. Das Regenwetter zwingt die Landwirte zu einer Pause bei der Getreideernte. Zwar sei die Ernte der Wintergerste weitgehend abgeschlossen, aber bei Weizen, Roggen und Triticale konnte erst ein Teil der Anbaufläche gedroschen werden, teilt der Deutsche Bauernverband mit. Die Bestände seien überall im Land zu feucht, so eine Sprecherin des Landvolks in Hannover.

So auch bei Christian von Alten aus Dunau in Seelze (Region Hannover). Der Landwirt hat erst rund 5 Prozent seines angebauten Weizens abgeerntet. "Mit dem Rest warten wir jetzt", sagt er. "Aber da wird die Qualität von Tag zu Tag schlechter."

Das Problem: Wenn der Weizen so feucht bleibt, keimt er auf dem Halm. Dabei wird Stärke zu Zucker umgewandelt. Das verringert die Qualität, erklärt von Alten. "Das führt beim Brötchen dazu, dass es nicht aufgeht, sondern flach bleibt." Das Getreide sei dann irgendwann eben nicht mehr backfähig – und nur noch als Schweinefutter nutzbar.

Weltmarkt nimmt keine Rücksicht auf das Wetter in Niedersachsen

Hinzu komme, dass die Getreidepreise gefallen seien. "Die werden ja vom Weltmarkt gemacht und der nimmt keine Rücksicht darauf, wie das Wetter in Niedersachsen ist." Es drohen also niedrige Erträge, die auch noch von schlechter Qualität sind – und damit geringere Einnahmen für die Landwirte.

Für eine Mähdrusch seien 14,5 Prozent Feuchte ideal, erklärt Landwirt Horst-Karl Guenther-Lübbers t-online. Feuchteres Getreide müsse runtergetrocknet oder gelüftet werden – was bei den aktuellen Heizpreisen kaum möglich sei. Durch den vielen Regen hat das Getreide derzeit eine Feuchtigkeit von etwa 17 Prozent.

"So extrem wie jetzt war es noch nie"

Auch in Guenther-Lübbers' Betrieb in Ilsede (Landkreis Peine) muss die Ernte von Weizen und Gerste deshalb derzeit warten. "So extrem wie jetzt war es noch nie", sagt seine Frau Hortense Guenther-Lübbers. Auf dem Hof ist mittlerweile auch die Bodentragfähigkeit ein Problem; nach dem vielen Regen könne man mit den Maschinen nicht mehr auf das Feld.

Noch sei eine Ernte generell möglich – sofern das Wetter bald besser wird. "Am besten wären jetzt vierzehn Tage Sonne", sagt Christian von Alten. "Wenn es mal zwei Tage zwischendurch regnet, ist das nicht so schlimm. Hauptsache, wir haben ein paar Lücken." Die letzte Zeit habe es aber nur geregnet. "Da kommt man nicht dazwischen."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Christian von Alten
  • Telefonat mit Horst-Karl und Hortense Guenther-Lübbers
  • bauernverband.de: 2. Ernteschätzung des DBV
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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